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Aurora

Aurora - All My Demons Greeting Me As A Friend
(2016, Glassnote)
Als 2015, ihr Song "Running with the Wolves" als Musik zu einem Werbespot für Vodafone verwendet wurde, nahm die Wahrnehnmung und das Interesse and der, damals 19-Jährigen Norwegerin Aurora Aksnes, auffallend zu. Jetzt hat sie ihr erstes Album veröffentlicht und zeigt, dass sie als Musikerin, aber auch als Songwriterin noch mehr zu bieten hat, als "Running with Wolves" schon erahnen liess....
(Roger Rey)
  

HULDA

HULDA - HULDAsound
(2015, Tutl)
Einmal mehr fragt man sich, was das Spezielle an den Färöer Inseln ist, dass die MusikerInnen prägt und ihre Musik so von der Masse abhebt.

Klar, da gibt es viel Möglichkeiten; die Abgeschiedenheit der Inseln, das Meer, die karge Landschaft, die Menschen, Mentalität, usw.
Aber sehr wahrscheinlich mag es auch daran liegen, dass ein nicht unwesentlicher Teil darin besteht, dass man sich kennt und einfach immer sehr viele tolle Musiker vor Ort sind, die sich gegenseitig inspirieren und unterstützen.

So liest sich auch die Liste der Mitwirkenden auf HULDAsound:
Produziert von Jens L. Thomsen (dessen Hauptband „ORKA“ auch im Schweizer Radio „Virus“ gerne gespielt wird), dazu die Musiker Allan Tausen, Guðrið Hansdóttir, Petur Pólson um nur einige zu nennen.

HULDAsound ist ein sehr abwechslungsreiches, vielseitiges Album mit elektronischer Tanzmusik - fernab von stumpfem BummBumm-Sound, das durchaus auch ruhige, nachdenkliche Momente kennt.
Und da sind sie wieder…die faszinierenden Bilder vom Meer und der kargen Landschaft.


Für Hörmuster:
https://www.youtube.com/watch?v=35ygEIc3u70

(Roger Rey)
  

Mäkkelä

Mäkkelä - Last of a Dying Breed
(2015, 9 pm )
Gekonnt an den Untiefen Betroffenheits-Pop und Indie Folk vorbeinavigierendes Album das den Singer/Songwriter-Gaul aus einem erfreulich unkonventionellen Winkel aufzäumt. 12 emotionale Tracks die sich erfreulich klischeefrei, innerhalb des Genres in Szene setzen. Finnisch gefärbte Lofi-Americana mit dem Charme eines skurrilen Roadmovies.

Auf endlosen Tour-Kilometern entstandene Songs aus Beobachtungen, Begegnungen und Selbstreflexion, die weder formal noch harmonisch Genre-Stereotypen bedienen. Aussergewöhnliches Material, überraschende Arrangements und nicht zuletzt eine exquisite Auswahl an finnischen und deutschen Gastmusikern (aus unterschiedlichsten Genres) verleihen "Last Of A Dying
Breed" den Charme eines skurrilen Roadmovies. Selbstzweifel, Optimismus und Hingabe in Songs gegossen die in Rezensionen - nicht ganz zu Unrecht - zwischen "Americana mit verschrobenem LoFi-Flair", dem Schaffen eines Gavin Friday oder Billy Bragg und hochintensivem Storytelling verortet wurden.
(Quelle: www.kioski.de)
(Roger Rey)
  

Rúnars Lára

Rúnars Lára - Þel
(2015, Lára Rúnarsdóttir)
Crowdfunding (Karolina Fund) sei Dank, ist es nun erhältlich; das neue (fünfte) Album der Isländischen Musikerin Lára Rúnarsdóttir.
In Zusammenarbeit mit dem Singer/Songwriter Íkorni ist ein ruhiges, verträumtes Album entstanden. Vielleicht liegt es daran, dass „Þel „ ihr erstes Album ist, das komplett in Isländisch gesungen ist; denn es erscheint sehr persönlich und nachdenklich und lässt dennoch Platz für leichte und fröhliche Momente. Trotz der (oder vielleicht gerade wegen der) vorwiegend ruhigeren Töne ist Þel ein sehr kraftvolles Album, das bei jedem weiteren Hördurchgang wächst und seine Feinheiten und Facetten nach–und-nach preisgibt.

Die Idee, ein ganzes Album mit Isländischen Texten zu veröffentlichen, reifte in ihr, als sie mit befreundeten Musikern eine Boots-Tour durch Island machte. (sie segelten verschiedene Häfen an und spielten dort)
Eigentlich verwunderlich, denn ihre Verwurzelung in der Isländischen Musik ist beachtlich:

Sie ist die Tochter von Rúnar Þórisson, dessen Band Grafík in den 80er-Jahren eine der wichtigsten Bands Islands war.
Ihre Schwester Margret singt in verschiedenen Bands mit und hat mit ihrer Band “Himbrimi” bis jetzt 2 Singles veröffentlicht.
Ihr Onkel, Jakob Smári Magnússon, war Bassist der Punk-Band Tappi Tíkarrass bei der Björk ihre ersten Gehversuche in der Musikszene Island machte – und ist Bassist des Amerikaners John Grant.
Ihr Mann, Arnar Þór Gíslason, ist einer der besten Schlagzeuger Islands und spielt unter anderem mit Mugison, Pétur Ben, Dr. Spock, Ensími und nahm mit der Band „Pollapönk“ 2014 beim Eurovision Songcontest teil.

(Roger Rey)
  

Ziska Marius

Ziska Marius - Home / Heim
(2015, Tutl)
Endlich: nach dem grossartigen Album "Recreation" erscheint nun das neue Album von Marius Ziska und seinen grossartigen Mit-Musikern.

(Roger Rey)
  

Eivør Pálsdóttir

Eivør Pálsdóttir - Bridges
(2015, Tutl)
Für ihr neues Studioalbum „Bridges“ hat sich Eivør wieder auf die Färöer zurückgezogen um mit alten (Høgni Lisberg und Mikael Blak) und neuen Weggefährten die neun Songs für „Bridges“ im Studio Bloch einzuspielen...

Das neue Album reiht sich stilistisch nahe beim Vorgänger „Room“ ein;
tolle Songs, einmal mehr geprägt von ihrer einzigartigen Stimme und spannenden Arrangements - aber noch etwas poppiger und eingängiger als der Vorgänger.

Wer die schrägen Ecken und Kanten ihrer älteren Alben vermisst, sollte auf jeden Fall eines ihrer Konzerte besuchen – Live ist sie halt immer noch am Besten!

(Roger Rey)
  

Two Trick Pony

Two Trick Pony - The Horses are coming
(2014, Puffin Art Lab)
Nach ihrer hochgelobten EP „A Two Trick Pony Attack“(2012) hat die Dänische Band Two Trick Pony nun, dank Crowdfunding ihr Debut-Album „The Horses are coming“ veröffentlicht.
Two Trick Pony, das sind die 3 Damen: Dorte Hartmann (Vocals, Guitar, Perc.), Nicoline M. Christensen (Vocals, Guitar), Thilde M. Christensen (Bass,Backing Vocals) und der Drummer und Percussionist Daniel Vibe.
Musikalisch verbinden sie Elemente der 60-er, der 70-er und auch der 80-er. Einige Gitarren-Parts könnten aber ebenso aus Pulp Fiction stammen, oder würden dort jedenfalls bestens reinpassen. Ebenso werden lärmig, rumpelnde Lo-Fi und Post Punk Elemente dazu gemischt. Hierdurch entsteht eine kantige Mischung aus Noise-Pop und eingängigen Melodien. Prägende Bassläufe, mutig lärmige und launische Gitarren-Parts. Dazu ein Gesang der von lieblich süss bis hin zu fordernd aufschreiend reicht.
Man könnte jetzt sagen, dass sich hier das ganze Spektrum an weiblicher Stimmungen darlegt; von weiblicher Sanftheit, lockender Süsse - bis zu rauher Launigkeit, aber dieser Vergleich erschient mir dann doch etwas zu plakativ - und zudem würde es dem Drummer Daniel Vibe nicht gerecht werden; hat der zumindest musikalisch auch einiges an tragendem Einfluss.
Vielsagender erscheint mir der Vergleich zu Bands wie: Jesus and Mary Chain, Yuck, Breeders, Blonde Redhead oder The Raveonettes.
(Roger Rey)
  

Arnalds Ólöf

Arnalds Ólöf - Palme
(2014, One Little Indian)
Eine unglaubliche Stimme kombiniert mit ein paar ausgewählten Instrumenten – dies ist das Rezept von Ólöf Arnalds. Das neuste Album der Isländerin „Palme“ ist abermals eine Möglichkeit in ihren Bann gezogen zu werden, von ihrer einzigartigen Musik. Palme – ihr viertes Album in acht Jahren, ist das direkteste, wärmste und zerbrechliste ihrer Schöpfungen, in welches viel Charisma und Energie investiert wurde. Zum ersten Mal in Arnald’s Karriere macht sie Gebrauch von Elektronik, diese unglaubliche und einzigartige Mischung lässt einen Träumen.
(Quelle: www.gadget.ch)
(Roger Rey)
  

Ginman/Eivør

Ginman/Eivør - The Color of Dark
(2014, Sony Music Dankmark)
After Dark ist eine spannende Zusammenarbeit und Nebenprojekt von
Eivør Pálsdóttir und dem dänischen Komponisten / Bassisten Lennart Ginman.
Ginman, der neben der elektronischen Musik vorwiegend im Modern Jazz
beheimatet ist.
Anfangs letzten Jahres begannen sie das Projekt, tourten im Sommer durch
Dänemark und spielten vorwiegend ihre eigenen Songs und ein paar ausgewählte Jazz-Perlen rundeten ihr Programm ab.
So hört sich auch das Album an: Ein melancholischer Mix aus Jazz, Pop mit
Elektronischen Elementen und einem starken Hang zur Filmmusik. Auch hier geht die Palette von Film noir bis hin zu David Lynch. Um das Ganze stimmig umzusetzen, standen ihnen die Musiker Mads Emil Nielsen (Schlagzeug), Oliver Hoiness (Gitarre) und Simon Walsøe (Keyboards) zur Seite. Ein musikalisch sehr ansprechendes Album und wer die Stimme von Eivør Pálsdóttir mag, wird einmal mehr beeindruckt und begeistert sein.
(Roger Rey)
  

Tuxedo Rebels

Tuxedo Rebels - Sometimes the World is Dark
(2014, Tutl)
Nochmals Neues aus dem Hause "Tutl".
Tuxedo Rebels ist eine Zusammenarbeit der beiden Musiker Petur Pólson und Knút Háberg Eysturstein. Beide mögen einigen Insidern bekannt sein, von ihren eigenen Alben, oder auch von ihrem Mitwirken in Bands wie, Clickhaze, Gestir, usw.
Entstanden ist ein schönes, düsteres Folk-Album, was stellenweise etwas an Mark Lanegan erinnert.
Hier der Pressetext des Labels:

"Tuxedo Rebels are Petur Pólson and Knút Háberg Eysturstein. Formed in 2002 when Petur was active in Clickhaze and Knút in Gestir. In accordance with the gravity of creation they went out and performed songs by some of their mutual heroes and along the way considered the idea of writing and releasing their own music.

A decade would pass before these plans were realized. Both Knút and Petur have been treading their own musical paths since 2002 and in the time that has passed Knút has moved abroad while Petur stayed in the Faroes. In the autumn of 2012 the two friends agreed that the time had come. Living in separate countries was not a hindrance but a condition for the creation of the debut album.

They began composing songs and worked together through Skype sessions. Knút was in Copenhagen with his guitar while Petur was in Sandavágur with pen and paper. An album of songs was written and recording sessions began in the living room at Petur’s place when Knút came home to the Faroes during Easter 2013.

They were joined by Benjamin Petersen (guitar, mandolin) and Per I. Højgaard Petersen (drum, percussion). The album was produced and recorded by Knút and mixed by Benjamin Petersen at Jens L. Thomsen’s Støkumørk studio. Jens also plays bass on the album. Handclaps are provided by Døgg Petursdóttir, Solveig H. Olsen & Sunnvá H. Olsen while Rakul Dalsgaard sings backing vocals on two songs.

For the mastering process Tuxedo Rebels requested the services of mastering engineer Dave Collins at Dave Collins Mastering, Los Angeles, USA. Dave has previously mastered albums by artists such as Ben Harper, Bruce Springsteen and Soundgarden.
Ten songs are on the album and they are all written by Tuxedo Rebels. Petur wrote the words and Knút wrote the music."

(Roger Rey)
  

Zelmani Sophie

Zelmani Sophie - Going Home
(2014, Oh Dear Recordings)
After 18 years, 10 albums, lots of fun and fruitful cooperation with Sony Music I have decided to release my music on my own label – Oh Dear Recordings.

The first release will be Going Home, on March 19th. The album consists of new recordings of songs from earlier records. Songs that have followed me through many years and tours. The brand new song Aftermath is also included.

The reason for re-recording these songs is mainly to reach an audience in countries where my music has not been released. But for those who have my albums there are many favourites in new costumes.

At the moment I am recording new songs for an album to be released this autumn.

(www.sophie-zelmani.com)
(Roger Rey)
  

Helldorado

Helldorado - Bones in the Closet
(2013, )
Helldorado sind eine fantastische Liveband, ihre Auftritte sind geradezu legendär. Kombiniert man diese Fähigkeiten mit der natürlichen Coolness und einer Handvoll Rocksongs, für die andere Bands so ziemlich alles tun würden, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Helldorados Musik ist ein Mix aus Blues, Country, Americana, Rock, Mariachi-Bläsern und düsteren Stories über abscheuliche Verbrechen in der Art, wie sie schon Johnny Cash oder Nick Cave fasziniert hatten. Inspiriert von Tarantino, Morricone, Southern Gothic und B-Movies wie „Faster, Pussycat! Kill! Kill!“ schreibt das Trio aus Norwegen dramatische Mörderballaden, die an epische Kinoszenen aus Westernfilmen erinnern. „Bones In The Closet“ ist in diesem Sinn ein klassisches Helldorado-Album voller Sünde, Sex, Leid und Schmerz. Du spürst förmlich den Sand zwischen den Zähnen, den Geschmack von Whiskey auf den Lippen und die sengende Sonne im Nacken. In der Luft hängt der Geruch von Speck, Bohnen, Schiesspulver, Leder und Schweiss, den ein heisser Wüstenwind von Mexiko her vor sich her treibt. Also schnapp dir ein paar Flaschen Whiskey, pack Helldorado in den CD-Player und fahr mit deinem 65’ Chevy durch die Nacht - du wirst schon sehen was passiert...
(Quelle: www.lautstark.ch)
(Roger Rey)
  

Moddi (Pål Moddi Knutsen)

Moddi (Pål Moddi Knutsen) - Set the House on Fire
(2013, Propeller Recordings)
Gespannt warteten wir auf das Nachfolge-Album zu seinem grossartigen Debut-Album "Floriography".
Nach dem hochgelobten Album und unzähligen Konzerten zog er sich in sein Norwegisches Heimatdorf zurück um erstmals wieder etwas zur Ruhe zu kommen und an neuen Songs zu arbeiten.
Jetzt - 3 Jahre später - ist es nun vollendet, das 2. Album des Norwegischen Musikers mit dem blonden Wuschelkopf.
Die Auszeit scheint ihm gut bekommen zu sein. Die Songs auf "Set the House on Fire" sind noch ausgereifter. Teils opulent und spannend Instrumentiert und mancherorts reduziert bis auf das Wesentlichste, bleiben sie aber dennoch typisch, verworrene und knarzige Moddi-Songs.
Hie und da blinken ein paar wirkliche „Pop-Musik-Elemente“ durch ohne dabei den eigenen Charakter oder gar an Charme zu verlieren. Ganz im Gegenteil: Auf Songs wie „Let the Spiders run Alive“ zeigt er, wie solche Elemente in seine Musik passen, neue Facetten zeigen und er dennoch einzigartig „Moddi“ bleibt.

(Roger Rey)
  

Friska Viljor

Friska Viljor - Remember our Name
(2013, Crying Bob)
Wir erinnern uns: Vor mittlerweile 8 Jahren begann die Geschichte des schwedischen Herrendoppels Friska Viljor reichlich traurig. Da trafen sich zwei junge Männer, um sich den Frust über die Frauen von der Seele zu saufen und zu singen. Ganz offensichtlich zeitigte das gemeinsame Musizieren therapeutische Wirkung und bescherte uns wunderbar larmoyante Alben. Die augenzwinkernde Mischung aus Folk und Indie-Rock von Joakim Sveningsson und Daniel Johansson lässt die Herzen höher schlagen und sorgt für eine stetig wachsende Fangemeinde in ganz Europa. Unvergessen sind ihre euphorischen Liveauftritte, die selbst einen verregneten grauen Sonntagmorgen im Matsch des Zürich Openairs zu einem ganz besonderen Festivalmoment werden lassen.
Als jugendliche Mitglieder von Metalbands mit Namen Claustrophobia und Schizophrenia träumten Daniel und Joakim von einer Karriere als Rockstars, Auftritten im Wembley Stadion und hochdotierten Plattenverträgen. Und heute?
„Manchmal läuft es im Leben wie erwartet, ein andermal passiert genau das Gegenteil. Was Friska Viljor anbetrifft sind wir weiter gekommen, als wir jemals zu träumen gewagt hätten. Wir haben Länder und Städte bereist, Leute getroffen und grossartige Dinge erlebt, die wir uns zu Beginn unserer Karriere niemals hätten vorstellen können. Wir haben vor 30'000 Leuten gespielt und tags darauf in winzigen Clubs. Wir haben viel gelacht und manchmal auch geweint. Wir sind mittlerweile erwachsen geworden und extrem dankbar, dass wir all dies erleben durften.“ sagen die beiden Schweden.
Am Anfang ihres fünften Albums standen wesentliche Veränderungen. Ursprünglich hätte „Remember Our Name“ bereits im Frühling 2012 erscheinen sollen, doch plötzlicher Nachwuchs in den Familien Sveningsson und Johansson warf den gesamten Releaseplan über den Haufen. Auch musikalisch hat sich bei den Schweden Einiges geändert. Mandoline, Ukulele, Banjo, Trompete und zweistimmiger Gesang prägen natürlich immer noch den typischen Friska Viljor-Sound, doch bei Songs wie „Boom Boom“ oder der ersten Single „Bite Your Head Off“ überrascht uns das Duo mit ungewohnten elektronischen Klängen.

(Quelle: www.lautstark.ch)
(Roger Rey)
  

Eivør Pálsdóttir

Eivør Pálsdóttir - Room
(2012, Tutl)
Die 29-jährige Eivør Pálsdóttir aus dem kleinen Nest Gøta auf den Färöer Inseln hat mit 15 beschlossen, professionell Musik zu machen, studierte in Islands Hauptstadt Reykjavik Gesang und lebte eine Zeit lang in Kopenhagen. Ob als Leadsängerin einer kreativen Rockband, als Jazzsängerin oder als Gaststar der Danish Radio Big Band, die zu ihrem 40 Jahre-Jubiläum ein Album mit Eivør-Kompositionen produzierte, ob mit ihrem knappen Dutzend eigener Alben oder als Schöpferin von Theatermusik, als Malerin oder Schauspielerin, Eivør wird in allen drei Ländern regelmäßig mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft.

Stilistisch entzieht sie sich konsequent jeglicher Schubladisierung, und die Etikettierung als „färöische Björk“ greift viel zu kurz, denn Eivør fährt einen eigenständigen Weg, der sich gleichermaßen aus der musikalischen Tradition ihrer Heimatinsel, aus Folk und Jazz, Ethnopop und Trip-Hop speist. „Room“ ist nun mit Sicherheit das am meisten poplastige Album der Sängerin und ruft teilweise Erinnerungen an eine andere große wegweisende und unorthodoxe Sängerin wach, an Kate Bush. Der Faszination von Eivørs glockenklarer und unglaublich ausdrucksstarker Sopranstimme kann man, will man sich nicht entziehen. In den zehn ausschließlich auf Englisch gesungenen Songs geht es zwar viel um Trennung und Verlust, da sie den unerwarteten Tod ihres Vaters künstlerisch verarbeitet, es geht aber auch um die Akzeptanz des Unvermeidbaren, um nie versiegende Hoffnung und um neue Horizonte, die sich immer wieder auftun. Die Musik schwebt zwischen folkig-sphärischen Nordic-Klängen und handfesten Beats, zwischen akustischem Schönklang und effektvoller Elektronik, zwischen spartanisch instrumentierten Songs und opulenten Klangkaskaden. Auf dem Booklet präsentiert sie sich als blumenbekränzte Fee, spielt wohl auch ein bisschen mit diesem Klischee, das ist aber nur ein Aspekt dieser schillernden und nicht leicht zu fassenden Singer-Songwriter-Persönlichkeit namens Eivør. (Tutl Records)

(Quelle: www.kulturzeitschrift.at)
(Roger Rey)
  

Westerlund Janne

Westerlund Janne - Oran
(2012, 9pm)
Der Name Janne Westerlund wird bis jetzt nur ganz wenigen Insidern ein Begriff sein...auch nicht die Tatsache, dass er 2009 mit seiner Hautpband "Plain Ride" das tolle Album "House on the Hill" veröffentlich hat.
Aber nun genügend in der Vergangheit gekramt; jetzt ist sein erstes Solo-Album "Oran" auf dem Markt und das ist ein sehr spannendes, teils karg instrumentiertes Singer/Songwriter-Album:

Aus dem Info Text des Labels:

Im September 2012 erscheint mit "Oran" beim visionären Nischen-Label 9pm Records das erste Solo-Album des Finnen Janne Westerlund. Ein Name der ausserhalb der Singer/Songwriter-Szene Finnlands derzeit wohl nur wenigen ein Begriff sein dürfte. Ein Album bei dem es ob seiner Reife und Abgeklärtheit allerdings schwer fällt an ein Debüt zu glauben. Und tatsächlich: gräbt man etwas tiefer stösst man bei Westerlund auf eine Vita die bereits jetzt bleibende Spuren im finnischen Musik-Underground hinterlassen hat. Als Gitarrist, veröffentlichte er mit der Band Sweetheart in den 90er Jahren vier bis heute ausgesprochen einflussreiche Alben, die in ihrer bizarren Mischung aus Captain Beefheart, Birthday Party und Punk-Energie, einzigartig sind. Das er seit etlichen Jahren als Gitarrist von Finnland's Vorzeige-Exeperimental/Pschedelic-Rockern Circle, deren zumindest in Finnland sehr gefragtem Krautrock-Sideproject Pharaoh Overlord und nicht zuletzt seiner Band Plain Ride, seit Jahren ständig auf Tournee ist, erklärt vielleicht warum "Oran" erst jetzt fertiggestellt werden konnte. Immerhin ein Entstehungsprozess von drei Jahren. Westerlund schafft es auf "Oran" (der Titel hat übrigens laut Westerlund keine tiefere Bedeutung) auf einzigartige Weise den "Story Teller" Aspekt anglo-amerikanischer Genregrössen mit repetitiv-hypnotischen Pickings zu verbinden. Das er dabei auch noch ein grossartiger Instrumentalist an Banjo und Gitarre mit begnadeter Stimme ist macht aus diesem Album ein Juwel des... tja, Indie-Folk? Americana? Irgendwo zwischen klassischem Singer-Songwritertum, Alternative Folk und Hobo Songs dürfte der Standort liegen an dem sich Janne Westerlund musikalisch am wohlsten fühlt. Das er nebenbei – und das hat er bereits auf vier Plain Ride Alben bewiesen – auch noch ein fantastisches Gefühl für grossartige Songs mit essentiellen Texten hat ist ein Glücksfall. Trotz der derzeit sehr produktiven finnischen Songwriter-Szene ragt "Oran" da auffällig aus der Masse. Unter anderem weil Westerlund es schafft fast völlig auf die gängigen Klischees der Zunft zu verzichten und in allererster Linie er selbst zu sein.
(Quelle: 9pm-records.de)
(Roger Rey)
  

Agent Fresco

Agent Fresco - A long Time Listening
(2012, Agent Fresco)

Endlich ist es nun auch ausserhalb Islands erhältlich, dass Debut –Album von Agent Fresco. Die vier Musiker lieben es, sich Stil-Technisch in der ganzen Bandbreite der Musikgeschichte zu bewegen. Dies aber, ohne je verkrampt, gesucht, oder kopflastig zu wirken.
Elemente aus Pop, Rock, Jazz, Hardcore und Indie-Rock spielen ineinander – als ob sie schon immer zusammngehörten. Sanfte Piano-Klänge werden von einem Drum-Gewitter „untermalt“, der Bass rumpelt, die Gitarre „sägt“ und der Gesang greift die sanften Töne des Pianos wieder auf; um danach das ganze in unerwartete Richtungen zu entwickeln.
Der Gesang von Arnór Dan Arnarson erinnert an Dredg und Muse, Schlagzeuger Hrafnkell Örn Guðjónsson groovt, trägt und pusht das Ganze kraftvoll und spannend, dazu die Gitarren und Piano Sounds von Þórarinn Guðnason und dazu Vignir Rafn Hilmarsson, dessen Bass-Sound das Ganze nicht einfach unterlegt, sondern auch in verschiedene Richtung vor-prescht.
A long Time listening – Ein sehr passender Albumtitel. Ein Album dem man wirklich eine lange Zeit zuhören kann, will und muss!!!

(Roger Rey)
  

Nielsen Nive

Nielsen Nive - Nive sings
(2012, Glitterhouse)
Endlich!!! Das grossartige Album "nive sings" ist nun, dank dem Label "Glitterhouse", überall erhältlich...

Wenn man die besten Kinderbuchautoren dieser Welt in einen Raum sperren würde, würden sie einen Charakter wie die aus Grönland stammende Folk-Pop-Sängerin Nive Nielsen nicht erfinden können. Zumindest in Nives Fall schreibt das Leben die besten Geschichten.

Ein paar Fakten: Ihr erstes Konzert fand vor der Königin von Dänemark statt und wurde im Fernsehen übertragen. Sie spielte in The New World mit, einem Hollywood-Film mit Colin Farrell. Und sie ist tatsächlich eine Inuit – genauer: ein Inuk – ein eingeborener Grönländer. Wo sie lebt, wird es im Summer nie dunkel.

Weitere Fakten: Sie spielt eine kleine rote Ukulele in einer Band namens The Deer Children, in der auch ihr Freund, der Multiinstumentalist Cowboy Jan, spielt. Sie schreibt Songs über Liebe, Rentiere und dass sie vergessen hat, Kaffee zu kochen. Sie gewann einen IMA independent music award in den USA, arbeitete mit Howe Gelb und John Parish und ist mit Indie-Größen wie The Black Keys und Wolf Parade befreundet. Alles wahr, kein Schmu!

Was noch mehr überrascht, ist die Tatsache, dass ihre fantasievolle Geschichte zu denen passt, die sie in ihren Liedern erzählt. Manchmal singt die mit einer Art altertümlichem Tremolo in der Stimme, manchmal klingt es wie sanftes, fast kindliches Murmeln. Die Songs selbst stammen von keinem festen Ort und sind auch zeitlich nicht zu bestimmen. Es sind simple Folk-Melodien mit einem Anflug von Vokal-Jazz, oder Cowboy Balladen mit einem Elfen-Touch. Und sie setzen sich in der Seele fest – und das nicht nur, weil sie von dem einzigen weiblichen Inuit Ukulele-Spieler stammen. Lieder über Schnee?
Inuit-Indie? Man sollte sich seine eigene Meinung bilden.
(Quelle: Glitterhouse)

(Roger Rey)
  

Hansdóttir Guðrið

Hansdóttir Guðrið - Beyond the Grey
(2011, Beste! Unterhaltung)
Das dritte Album von Guðrið Hansdóttir (die d-ähnlichen Buchstaben
werden in dem Namen Guðrið nicht gesprochen)
bietet 11 emotionsgeladene Songs zwischen Pop und Folk. Natürlich kann
man mit den Klischees der nordischen
Melancholie hausieren gehen, aber diese Frau und dieses Album ist so
anders und doch nordisch.
Die sehr abwechslungsreichen Songs werden in englischer sowie der
färöischen Sprache vorgetragen.
Als Gastmusiker ist auch Mikael Blak dabei, der bei sehr vielen
Tonträgern auf den Inseln vertreten ist.
Guðrið Hansdóttir wurde auf einer der 18 kleinen Inseln, in der Mitte
des atlantischen Ozeans zwischen Island und
Schottland, geboren. Sie wuchs mit Musik durch ihren Vater, ein
gelernter Gitarrist, auf. Sie liebte es zu singen;
durchstöberte den Plattenschrank ihres Vaters und entdeckte so manche
große Künstler wie Kate Bush, Dolly
Parton, Jethro Tull und Jimi Hendrix.
An ihrem 14. Geburtstag lernte Guðriðs einige Akkorde von ihrem Vater an
der Gitarre. Von diesem Zeitpunkt an
begann sie eigene Songs zu schreiben.
Im Jahr 2007, im Alter von 26 Jahren, veröffentlichte sie ihr mit sehr
guten Kritiken umjubeltes Debut Album „Love is
Dead“. Sie gewann den Planet Award (Faroese Music Award) in der
Kategorie „Best Female Album“.
Es folgten einige kleinen Tourneen durch Dänemark, Norwegen, Island,
Deutschland und den USA.
Ihr unter Eigenregie veröffentlichtes zweites Album „The Sky is open“ im
Juni 2010, wurde das meistverkaufteste
Album auf den Färöer Inseln. Sie erhielt hierfür den Planet Award „Album
of the Year!“
(Quelle: Label-Info Beste! Unterhaltung)
(Roger Rey)
  

Stray Einar

Stray Einar - Chiaroscuro
(2011, )
Chiaroscuro, was so viel bedeutet wie "helldunkel", beschreibt die Stimmung dieses Albums sehr treffend.
Oft etwas schwermütig, gelingt es dem 21-jährigen Norweger und seiner grossartigen Band, durch eine spielerische Leichtigkeit diese Stimmungen durch Sonne & Luft aufzuhellen.
Zudem sind die meisten Songs länger als 5 Minuten. Dadurch bekommen die spannenden Arrangements genügend Zeit, um die Zuhörer abzuholen und mit unerwarteten Wendungen zu überraschen.
Spannend auch die Instrumentierung seiner MitmusikerInnen:

Einar Stray (Piano & Gesang)
Julie Ofelia Østrem Ossum: (Cello & Gesang)
Hanna Vik Furuseth (Geige & Gesang)
Simen Aasen (Bass, Geräusche & Chor)
Lars Fremmerlid (Schlagzeug, Gitarre & Chor)

In einigen Momenten sind Anleihen an Bands wie "Arcade Fire" oder "of Monsters and Men" auszumachen; finden dann aber Ton für Ton wieder in ihren eigenständigen Sound zurück.

(Roger Rey)
  

Sunrise Avenue

Sunrise Avenue - Out Of Style - Live Edition
(2012, EMI)
Gerade erst wurde "Hollywood Hills" zum deutschen Radio-Hit des Jahres 2011 gekürt, schon folgt der nächste Streich der Band:
Am 30. März 2012 veröffentlichen Sunrise Avenue "Out Of Style – Live Edition", eine Live-CD/DVD, die am 27.10.2011 in der ausverkauften Berliner Columbiahalle vor über 3.500 ekstatischen Fans aufgenommen wurde.
"Out Of Style – Live Edition" zeigt Sunrise Avenue in absoluter Höchstform! Neben allen Hits der Band gibt es auch großartige Coversionen von Billy Idol ("White Wedding", "Rebel Yell") oder Bob Marley ("No Woman, No Cry") zu sehen und zu hören.
Samu sagt dazu: "Wir haben die neueste verfügbare Technik benutzt. Das entstandene Material war dann so unglaublich gut, dass wir echte Schwierigkeiten hatten, die besten Kamera-Einstellungen herauszusuchen."
(Quelle: EMI Music)

(Anita Steck)
  

Pólson Petur

Pólson Petur - Transit
(2011, Tutl)
Das 3. Album von Petur Pólson wurde von Benjamin Petersen produziert und zeichnet sich einmal mehr durch seine melancholische Stimmung aus. Während der Aufnahmen hat er unterschiedliche Musiker in's Studio eingeladen, sodass auf dem ganzen Album gut 30 Gastmusiker dabei sind.
(Roger Rey)
  

Sundfør Susanne

Sundfør Susanne - The Brothel
(2011, Grönland Records)
Susanne Sundfør - The Brothel
(Roger Rey)
  

Oh Land

Oh Land - Oh Land
(2011, Epic)
Ab sofort ist das neue Album der Dänin, Nanna Øland Fabricius (besser bekannt unter dem Namen "Oh Land", erhältlich.
Die Kritiken sind sehr vielversprechend - also unbedingt reinhören !!!
(Roger Rey)
  

Friska Viljor

Friska Viljor - The Beginning Of The Beginning Of The End
(2011, Haldern Pop)
Wir erinnern uns: Vor fünf Jahren begann die Geschichte des schwedischen Herrendoppels Friska Viljor reichlich traurig. Da trafen sich zwei junge Männer, um sich den Frust auf die Frauen von der Seele zu singen. Zwar ist kein Alkohol auch keine Lösung, aber ganz offensichtlich zeitigte das gemeinsame Musizieren therapeutische Wirkung und bescherte uns 2009 das wunderbar larmoyante dritte Album "For New Beginnings". Die Kritik überschlug sich in Begeisterung über diese Ode an den Liebeskummer. Ein Wermutstropfen mischte sich indes in den Erfolg der beiden Mulitinstrumentalisten: Für ihren Geschmack ritt die Presse ein bisschen zu lange auf der Story der beiden wehleidigen Trunkenbolde herum. Mit ihrem viertem Werk "The Beginning of the Beginning of the End" präsentieren die Schweden jetzt nicht nur einen augenzwinkernden Titel, sondern schlagen auch eine neue Seite auf und die Frauen sind nicht mehr Probleme, sondern werden als inspirierende Musen gefeiert.

Die Geschichte von "The Beginning of the Beginning of the End" beginnt sich einem gewissen Überdruss an ihrer Heimatstadt Stockolm und dem Umzug nach Berlin. Die drei Monate in Deutschlands Hauptstadt wollten Joakim und Daniel eigentlich nutzen, um an neuen Stücken feilen und mit ihnen Ende Mai 2010 ins Stockholmer Studio zurückzukehren. Aber im Gepäck hatten die Rumtreiber dann doch wieder nichts... Der kurze skandinavische Sommer brachte jede Menge Zerstreuung in Form von Bootfahren, Badespass und Angelausflügen – und plötzlich kam der Winter mit ewiger Dunkelheit, Kälte und Schnee und mit ihm die Inspiration!

In dieser Dunkelheit und Stille entstand "The Beginning of the Beginning of the End", das wiederum mit harschen Sprüngen zwischen den Genres und dem typischen eklektischen Instrumentenmix glänzt: Das Spektrum reicht von Mandoline, Ukelele und Glockenspiel bis zu Akkordeon, Trompete und Kalimba. Ganz neu ist aber die Herangehensweise an die Songs und die Gefühle, die sich in den Texten ausdrücken. „Statt, wie beim Erstling, fröhliche Musik zu traurigen Texten und umgekehrt, haben wir jetzt die Melancholie der Texte mit trauriger Musik verstärkt – und umgekehrt...“

Was immer das bedeuten mag, "The Beginning of the Beginning of the End" ist ein Feuerwerk optimistischer Losgehnummern, komplex aber dabei allesamt äußerst tanzbar und mit unwiderstehlichem, schwedischem Pop-Appeal.
(Quelle: Lautstark)

(Roger Rey)
  

Lykke Li

Lykke Li - Wounded Rhymes
(2011, Atlantic)
Schon für ihr Debut Album „Youth Novels“ (2008) durfte die junge Schwedin viele libende Kritiken entgegen nehmen. Die Erwartungen für das Nachfolge-Album stiegen schon beim ersten Vorab-Song noch weiter in die Höhe. Und jetzt ist’s vollbracht: Wounded Rhymes erfüllt alle diese Erwartungen scheinbar spielend. Oder eher spielerisch? Oder eher verspielt?
Denn genauso, springt die 24 jährige auf „Wounded Rhymes durch eine breite Palette unterschiedlichster Einflüssen und Instrumentierungen und bleibt dennoch ein sehr stimmiges, nordisch, melancholisches Album, das man sich immer und immer wieder anhören muss.

(Roger Rey)
  

Disco Ensemble

Disco Ensemble - The Island of Disco Ensemble
(2010, Fullstream Records)
Disco Ensemble stammen ursprünglich aus einem kleinen Kaff namens Ulvila an der Westküste Finnlands. Gegründet wurde die damals noch namenlose Band von den zwei Schulfreunden Jussi Ylikoski and Mikko Hakila, später stiessen Miikka Koivisto und Lasse Lindfors hinzu. Der Bandname Disco Ensemble geht auf eine pfiffige Idee aus den frühen Tagen der Band zurück. Um Zuschauer an ihre Konzerte zu kriegen, luden die Jungs jeweils zu einer vermeintlichen Discoparty ein, die sich dann unversehens als waschechtes Punkkonzert entpuppte.

Nach drei erfolgreichen Veröffentlichungen ( Viper Ethics in 2003, First Aid Kit in 2005 and Magic Recoveries in 2008) und Hunderten von Shows rund um den Erdball, folgt nun das vierte Album von Disco Ensemble mit dem Titel The Island of Disco Ensemble.
Das Album wurde in den Petrax Studios in Hollola, den Sonic Pump Studios und den Fried Studios in Helsinki im Herbst und Winter 2009-2010 eingespielt. Es ist das erste Album von Disco Ensemble, das komplett in ihrer Heimat Finnland aufgenommen, produziert und gemastert wurde.
Produziert wurde das Album von Lasse Kurki, einem Tausendsassa, der als Produzent, Künstler und Journalist arbeitet und seine Vision und sein gewaltiges Wissen der Musikgeschichte in den Aufnahmeprozess einbrachte.

The Island of Disco Ensemble ist ein grosses, modernes Album geworden, das sich jeglicher Schubladisierung entzieht und trotzdem den unverwechselbaren Charakter der Band erkennen lässt.
Sänger Miikka Koivisto über das neue Album: " The Island of Disco Ensemble konnte nur im Hier und Jetzt entstehen. Es ist ein absolut kosequentes Album, durchaus eingängig, aber gleichzeitig so kompromisslos wie keine unserer früheren Aufnahmen."
Drummer Mikko Hakila fügt hinzu: "Dieses Album ist die logische Weiterentwicklung unser Musik. Bei Viper Ethics herrschte diese grosse Begeisterung, wie es bei einem Erstlingswerk üblich ist, First Aid Kit war reifer und bei Magic Recoveries haben wir versucht, die Grenzen unseres musikalischen Potentials so weit als möglich auszuloten. The Island of Disco Ensemble ist sozusagen die Kombination von allem."
(Quelle: Lautstark)
(Roger Rey)
  

Under Byen

Under Byen - Alt er Tabt
(2010, Aurora)
Mit ihren Texten auf Dänisch, 2 Schlagzeugern und für Popmusik eher ungewöhnliche Instrumente wie Marimba, Cello oder eine elektronisch verzerrte Singende Säge kreieren Under Byen ihr eigenes musikalisches Universum, dessen Grenzen irgendwo zwischen Klassik und brachialem Lärm liegen. Die Band hat bereits vier Studioalben aufgenommen, die alle auf ihre ganz besondere Art und Weise den Zuhörer herausfordern und gleichzeitig verführen.

Unberechenbarkeit gehört dabei zum Konzept – Under Byens Musik scheint sich ständig neu zu erfinden und bedient sich dabei gleichermassen eingängigen Popklischees und Elementen aus Klassik und Jazz. Die grosse Klasse der Dänen widerspiegelt sich in der Virtuosität ihrer Musik und ihrem untrügerischen Gespür für die feinen Zwischentöne.

Auf zahlreichen Tourneen durch Europa und die Staaten haben Under Byen mittlerweile ihren Status als herausragende Band bestätigt. Dank beeindruckenden Livequalitäten überqueren sie spielend die Sprachbarriere und verzaubern ihr Publikum mit ihrer poetischen und zutiefst berührenden Musik.

"The interplay, the spaces left out by one instrument, into which another player would insert a sound, seemed carefully arranged, and this sort of socket approach grabbed me instantly. The mood is one of beautiful desolation and melancholy."- David Byrne

Ihr neues Album “Alt Er Tabt” kann man als geradezu bodenständig bezeichnen. Der Sound ist roh, ungeschliffen und geradlinig. Die Instrumente sind aufs Wesentliche reduziert, der eigentliche Klang des Materials steht im Vordergrund. Das Cello klingt wieder nach Holz, die Gitarre nach Stahl. Tatsächlich erscheint das Album minimal und abstrakt. Gleichzeitig riskiert die Band mehr als jemals zuvor, balanciert phasenweise nahe an der Dissonanz, lässt Musik und Texten viel Raum, um sich frei zu entfalten und entführt uns so in eine verzerrte Klangwelt, die ebenso verstört wie fasziniert.
(Quelle: Lautstark)
(Roger Rey)
  

Eivør Pálsdóttir

Eivør Pálsdóttir - Larva
(2010, Copenhagen Music)
Schon im Vorfeld der Veröffentlichung war zu vernehmen, dass Eivør für ihr mittlerweile 8 Album einen Stilwechsel vornehmen würde; was sich auch in der Wahl der Mitmusiker ausdrückte. Es sind dies Benjamin Petersen (Gitarre) und ihre früheren Band-Kollegen von "Clickhaze".
Mikael Blak (Bass) und Høgni Lisberg (Schlagzeug).
Entstanden ist ein Pop-Rock-Album mit düsteren Stimmungen, welches viel Platz für Eivør's grossartige Stimme lässt. Gewisse parallen zu Kate Bush sind
gewollt und unüberhörbar.
(Roger Rey)
  

Desert Planet

Desert Planet - Extra Ball
(2010, 9 p.m.)
Wir schreiben das Jahr 2010 und haben den aller triftigsten Grund zu ausgelassenstem Feiern. Es geht um
einen runden Geburtstag im Hause 9pm Records und – im nördlichen Finnland!
Desert Planet, Bitpop-Pioniere und Gamescore-infiziertes Elektro-Phänomen aus Rovaniemi/Lappland
begehen ihr zehnjähriges Jubiläum. Und weil der Finnland-Dreier auf ein von erstaunlichsten Höhepunkten
gespicktes Jahrzehnt zurückblicken kann, tun es die Herrschaften aus Rovaniemi ihrem berühmtesten
Landsmann – Santa Claus - gleich und bedanken sich bei ihrer internationalen Fangemeinde mit einem Sack
voller multimedialer Geschenke!
Bereits im April diesen Jahres haben Desert Planet eine multimediale „Band-History“ ins Netz gestellt, die
schon mal alle eventuell auftauchenden Fragen beantwortet. Unter www.milkywayunderground.net findet
sich eine virtuelle U-Bahn Fahrt mit allen wichtigen Stationen der Band-Geschichte. Unbedingt sehens- und
hörenswert und nebenbei auch noch höchst informativ. Soviel zu Geschenk Nr. 1.
Geschenk Nr. 2 belegt zum wiederholten Male den offenbar nie versiegenden Output der Herren Tarkiainen,
Mikkola und Hovila. Ein komplettes Konzeptalbum als kostenloser Download. Findet sich auch auf der
eingangs erwähnten Milkywayunderground-Site.
Selbstverständlich kann das nicht alles gewesen sein! Nicht bei einer Formation wie Desert Planet, die aus
gutem Grund zu den gefeierten Live-Acts des Genres gehören. Mit freundlicher Unterstützung der Deutsch-
Finnischen Gesellschaft und der finnischen Botschaft in Berlin kommen Desert Planet auf eine ausführliche
Deutschland-Tournee um mit ihren deutschen & finnischen Fans in Deutschland zu feiern. Das schreit
bereits im Vorfeld völlig berechtigt nach ausverkauften Clubs. Auf keinen Fall verpassen!
Als Krönung ihres zehnjährigen Schaffens legen die drei Finnen nunmehr auch endlich ein Album vor das
nahezu alle ihre – zum Teil seit Jahren – vergriffenen Tracks auf einem Album bei 9pm Records vereint.
Das hat ausnahmsweise mal nichts mit „Best-of“-Abzocke zu tun. Auf „Extra Ball“ finden sich, endlich auch
wieder auf physischem Tonträger, die schmerzlich vermissten Tracks der Frühphase wieder. Darunter ihr
vermutlich populärster Titel „Asteroid Hopper“. Im Jahr 2000 in vor-YouTube-Zeiten ins Netz gestellt
zwangen sie damit den Server der Uni Rovaniemi in die Knie. Die 300.000 Zugriffe in kürzester Zeit waren
dann doch einen Tacken zu viel.
Trotz relativ langer Spielzeit ist das Anhören ein wahres Vergnügen. Nicht nur das Desert Planet ein echtes
Händchen für „catchy“ Pop-Hymnen haben, sie verstehen es auch sich geradezu brillant durch die 8-Bit
Musikgeschichte zu zitieren. Immer wieder amüsante Querverweise die natürlich vor allem dem Gamescore-
Nerd oder C64-Veteranen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern sollten. Dennoch: auch sonst darf sich gefreut
werden! Die 19 Tracks sind problemlos am Stück hörbar und – vor allem - extrem tanzbar! Ein tiefer Griff in
die große Wundertüte elektronischer Spinnereien ohne dabei in nervendes Spezialistentum zu verfallen.
Ganz feines Teil!
(Quelle: 9 pm records)
(Roger Rey)
  

Nielsen Nive

Nielsen Nive - Nive sings
(2012, Glitterhouse)
grossartiges Album der Musikerin aus Nuuk (Grönland), auf dem u.a. Howe Gelb, John Parish und Angu Motzfelt mitwirken.

(Roger Rey)
  

Uusiikuu

Uusiikuu - Babylonia
(2010, Humppa Records)
Mit „Babylonia“ erscheint am 14. Mai 2010 auf Humppa Records (Vertrieb Broken Sielnce) das neue Album des finnisch-britisch-deutschen Tango-Ensembles Uusikuu. Finnland's leicht schwermütige Tangos und Salonmusik der 30er – 60er Jahre werden in den Uusikuu-Arrangements von ihrer Patina befreit, entstaubt und erscheinen so plötzlich erfrischend aktuell.
Teils bis auf die Grundsubstanz reduziert und neu zusammengefügt, teils mit amüsanten Querverweisen auf Jazz, Blues und Musette versehen.
Das diese Gratwanderung gelingen kann, liegt nicht zuletzt an der technischen Brillanz der Musiker und einer der ganz großen, neuen Stimmen Finnlands, Laura Ryhänen. Eine Front-Chanteuse von beeindruckender Ausstrahlungskraft. Das Gesamtresultat – wie auch auf dem für März 2010 anstehenden Album zu hören sein wird - ist traditionelle, finnische Musik. Oder besser: traditionelle Musik die respektvoll in die Jetzt-Zeit übertragen wurde. Das lässt sich durchaus mit der Herangehensweise und dem Verständnis für (in deren Fall amerikanischen) Traditionen eines Tom Waits oder Johnny Cash vergleichen.
Das Album wurde größtenteils live eingespielt und zum besseren Verständnis gibt es im aufwändigen Booklet erfreulicherweise persönliche Anmerkungen von Uusikuu zu den einzelnen Songs.
Wir freuen uns dieser aussergewöhnlichen Formation auf Humppa Records eine Heimat bieten zu können und somit – hoffentlich – auch dem deutschsprachigen Publikum den einzigartigen Zauber des finnischen Tangos nahebringen zu können. Mit diesem Album sollte eigentlich der berühmte Funke überspringen.
(Quelle: Humppa-Records)
(Roger Rey)
  

Jónsi

Jónsi - Go
(2010, EMI)
"Go" - das Album von Jon Thor Birgisson (Jónsi); Sänger von Sigur Rós.
Produziert von Nico Muhly, der schon als Musiker ode Produzent mit folgenden Musikern zusammengearbeitet hat: Antony & the Jonhsons, Ane Brun, Björk, Valgeir Sigurðsson, Mew, Owen Pallett, Bonnie "Prince" Billy, usw.
(Roger Rey)
  

Strömkarlen

Strömkarlen - ...spelar
(2009, Strömkarlen)
STRÖMKARLEN ...ist der Name eines Wassergeistes, der in den Flüssen Schwedens wohnt und mit den Klängen seiner Fiedel unbedarfte Wanderer in die Fluten lockt. In ähnlicher Weise zieht das gleichnamige Deutsch-Schwedische Trio seine Zuhörer in den Bann. Mit Fiddle, Tinwhistle, Gitarre, Kontrabass und Bodhrán, vor allem aber mit ihren Stimmen zelebrieren Christina Lutter, Stefan Johansson und Guido Richarts sinnlich-melancholische Lieder und erfrischende Tänze aus Schweden und Irland.
Die Musiker:
Stefan Johansson: vocals, guitar. Der aus Luleå in Nordschweden stammende Gitarrist und Sänger lebt seit 2001 in Dresden.
Guido Richarts: vocals, bodhran, doublebass. Der Allround-Musiker, der sich in seiner Heimatstadt Aachen vor allem als Rock- und Popsänger einen Namen gemacht hat, kam 1999 nach Dresden, um Gesang und Kontrabass zu Studieren.
Christina Lutter: vocals, fiddle, whistles. Die gebürtige Thüringerin spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Geige und Flöte und entdeckte mit Dreizehn ihre Leidenschaft für die Musik der Grünen Insel. Seither hat sie ihr authentisches Fiddle- und Whistle-Spiel zu beeindruckender Virtuosität entwickelt und ist regelmäßig auf Deutschlands Folk-Bühnen zu erleben.
Dank vielseitigem musikalischem Background, verbindet das Trio Nordische Lieder & Klänge aus Schweden und Norwegen mit Irisch- und Schottischen Elementen zu einem stimmigen, eigenständigen Mix.

Weitere Infos oder CD-Bestellungen unter:

http://www.stroemkarlen.de/
oder:
http://www.myspace.com/stroemkarlen

(Roger Rey)
  

Gustavsen Tord

Gustavsen Tord - Tord Gustavsen Ensemble - Restored, Returned
(2010, ECM)
Nach den 3 grossartigen Trio-Alben: "Changing Places", "The Ground" und "Being There" wuchs das Trio für das neue Album um 2 Musiker an. Tore Brunborg (Tenor-/Sopran-Saxophon) und Kristin Asbjørnsen (Gesang). Somit wurde das Musikalische Spektrum spannend erweitert, ohne den Tord Gustavsen-Typischen Sound zu verlieren.
(Roger Rey)
  

Karoshi Lovers

Karoshi Lovers - Death Pop
(2009, 9pm-Records)
Mit ihrem Debüt-Album „Revolution Is Over“ katapultierten sich die Karoshi Lovers aus Helsinki/FIN von Null auf die Topränge der gefragtesten finnischen Indie-Acts. Irgendwie konnte das schon damals (2008) nicht weiter verwundern. Immerhin bringen die Karoshis alles mit was die Qualität einer finnischen Indie-Pop Band ausmacht. Ein bizarres, fast schon skurriles, musikalisches Konzept, eine etwas eigenartige Bühnenpräsenz und qualitativ hochwertige Popsongs. Zunächst mal ist die Besetzung schon etwas aussergewöhnlich: Schlagzeug, Klavier/Gesang und E-Gitarre. Auf der Bühne dann eine erstaunliche Kombination aus eingängigen Popmelodien, düsterem 80s Groove, ziemlich theatralischem Outfit (auch hier ein leichtes Augenzwinkern in Richtung Japan), alles zusammengehalten vom mega-präsenten Gesang der Frontfrau Ms Stress. Und natürlich: das Wort „Karoshi“ ist japanisch für „plötzlicher Tod am Arbeitsplatz“. Ein Querverweis dazu taucht bei den Karoshis praktisch in jedem Song auf und dürfte auch der Grund für die großartige Coverversion des Godfathers Klassikers „Birth School Work Death“ sein. Auf ihrem Zweitling haben die drei aus Helsinki noch ne tüchtige Schippe draufgelegt. Endlich haben die schmutzig-eingängigen Gitarrenriffs von Gitarrist Kid Karoshi, bis dahin eher ein Merkmal der Live-Shows, Einzug gehalten. Die Karoshi Lovers kriegen auf „Death Pop“ einen ganz erstaunlichen Spagat zwischen 80s Tanzboden-Herrlichkeit, schmissigen Rock-Riffs, Bubblegum-Melodien und einem augenzwinkernden Kokettieren mit Goth-Appeal hin. Das ganze immer souverän zusammengehalten von Ms Stress' großartiger Stimme. Das wandert oft knapp am Kitsch entlang, kriegt aber immer grade noch die Kurve. Das sie dabei auch noch in Sachen Songwriting ziemlich vorne dabei sind, verleiht dem Album das gewisse Etwas das einen gelungenen Longplayer ausmacht. Wer unbedingt nach Referenzen sucht findet möglicherweise Aspekte der frühen Blondie oder PJ Harvey. Letztendlich bleibt jedoch nur einzugestehen: das hier ist ein ganz eigenes Ding geworden. Eines das charmante Catchyness mit finnischer Skurrilität zu einem Stück großer Popmusik verbindet. Während der Aufnahmen zu „Death Pop“ bemühte sich die Band immer noch parallel Gigs zu spielen um das Material vor Publikum zu testen. Hat offenbar gut funktioniert. Ein weiterer Baustein für das geglückte Album dürfte der junge Produzent Rami Helin gewesen sein, der bereits für Bands wie the Black Magic Six und Cleaning Women am Pult saß.
(Quelle: www.9pm-records.de)
(Roger Rey)
  

Singapore Sling

Singapore Sling - Perversity,Desperation and Death
(2009, 8mm)
Singapore Sling ist der Name eins Cocktails, welcher wie folgend gemixt wird:

Für die Zubereitung werden Gin, Cherry Brandy , Triple Sec,
Bénédictine, Ananassaft, Lime-Juice, Grenadine
und ein Spritzer Angostura zusammen mit etwas Eis in einem Shaker gemixt.

Singapore Sling ist aber auch eine Isländische Band, die wie folgend gemixt ist:

Für die Zubereitung werden Henrik Björnsson (guitar, vocals), Håkan Aøalsteinsson (guitar), Einar Kristjansson (guitar),
Bibi (bass), Björn Viktorsson (drums) mit einem Spritzer Siggi Shaker (maracas and tambourine) mit aufgedrehten Verstärkern
angerührt und sehr cool serviert.
Ihre musikalischen Enflüsse liegen klar hörbar bei Bands wie: Spacemen 3, Velvet Underground, Jesus & Mary Chain.
Genauso cool wie ein starker Cocktail in eine schummrigen Bar.
(Roger Rey)
  

Jónsi & Alex

Jónsi & Alex - Riceboy Sleeps
(2009, Parlophone)
Riceboy Sleeps ist die musikalische Zusammenarbeit von Jónsi (Jón Þór Birgisson, Sänger & Gitarrist von Sigur Ros)
und seinem Freund Alex Somers. Musikalische Unterstützung erhielten sie von "Amiina" und dem "Kópavogsdætur-Chor"
Alex Somers ist für das Artwork einiger Sigur Ros-Alben verantwortlich.
Sein Artwork von "Takk" wurde 2006 als "Best Album Design" mit einem Icelandic Music Award belohnt. Nebenbei spielt er noch
in der Isländischen Band "Parachutes".
Das erste Hörvergnügen erhielten wir (die nicht in Island lebenden) mit dem Song "Happiness", welcher
unter dem Bandnamen "Riceboy Sleeps" auf dem Benefiz-Sampler "Dark was the Night" veröffentlicht wurde.
Riceboy Sleeps ist neben dem Chorgesang ein Instrumental-Album. Daher nicht ganz mit Sigur Ros zu vergleichen.
Wer jedoch die bezaubernden Stimmungen und Klangmalereien von Sigur Ros schätzt - wird hiervon voll und ganz beglückt sein.


(Roger Rey)
  

Jeniferever

Jeniferever - Spring Tides
(2009, Monotreme Records)
Endlich! Nach dem tollen "Choose Bright Morning" ist nun das neue Album "Spring Tides" erschienen.
Die Band aus dem Schwedischen Uppsala begeistert einmal mehr mit gefühlvollen, ideenreichen Instrumental-Arrangements und der typischen, zum Teil Cure-ähnlichen Stimme. Besonders hervorzuheben, das grossartige 6-Minuten-Stück "St.Gallen". :-)
(Roger Rey)
  

Mäkkela & Orkesteri

Mäkkela & Orkesteri - Means nothing in Hitchin
(2009, 9pm Records)
Manchmal brauchen die Dinge eben ihre Zeit. Und manchmal kommen sie dann auch anders als man das
vielleicht erwarten würde. So auch im Fall von Mäkkelä aka. Mäkkelä's Trash Lounge oder – mittlerweile –
Mäkkelä & Orkesteri.
2005 erschien als Ausblick auf das mittlerweile vorliegende, zweite Album, die vielbeachtete „Penguin ep“. Das
Titelstück davon hat es denn auch als Opener auf „Means Nothing In Hitchin“ geschafft. Ab da wird allerdings
auch deutlich das sich im Kozept des unermüdlich durch Europa tourenden, deutsch-finnischen
Singer/Songwriters, einiges auffällig geändert hat.
Nachdem die bisherigen Veröffentlichungen mehr oder weniger im Alleingang (plus ausgewählte Gastmusiker)
eingespielt wurden, hat sich Mäkkelä für sein, songwriterisch bislang stärkstes, Album eine so versiert wie auch
sensibel agierende Band zur Seite gestellt.
Mit Schlagzeugerin Micha Ködel (ehem. bei der Grrrl-Punk Truppe Flamingo Massacres), Bassistin Silvia Cuesta
(ex-Shiny Gnomes, davor bei der deutschen Girliepop-Hoffnung der 90s, Die Shivas) und Keyboarderin/Sängerin
Gisela Lipsky (ehem. Die Shivas, Gaffers), haben die intimen, oft autobiografisch gefärbten Songs einen
hörbaren Schwenk hin zu ungeschliffenem, reduziert-gehaltenem Indie-Rock gemacht. Das darf dann schon mal
krachen und auch eine gewisse Catchyness haben. Nach wie vor – und das ist gut so - sind Mäkkelä's Songs
Momentaufnahmen, intensive Gefühlspolaroids, Beobachtungen absonderlicher Situationen und Charaktere. Da haben die Tour-Erfahrungen ihre hörbaren Spuren hinterlassen.
Besonders erfreulich ist diesmal: das Album kommt in schniekem Digipack und mit fettem Booklet in dem alle
Texte sowie Anmerkungen zu den Songs zu finden sind. Und wenn es denn schon mal so „old school“ wird
dürfen auch Linernotes nicht fehlen. Die wurden von Grae J. Wall (Trash-Folk/Alt. Country Zampano der
Londoner Szene mit seinem Trailer Trash Orchestra) und HF Coltello (Rock'n'Roll-Autor und Gitarrist bei den
Berlinern Mutter) beigesteuert.
Besondere Highlights auch die Nummern mit geschmackssicher eingeladenen Gästen. Bei der Version von
„Kahden Viikon Mies“ (ein Song der finnischen Songwriter-Institution Marko Haavisto) ist Laura Ryhänen von
der finnischen Tango-Formation Uusikuu mit von der Partie. Bei Mäkkelä's Hommage an seine zweite Heimat
(„My Northern Soul“) wurde ein Tourkollege aus Punkrocktagen, Jussi Nykänen von Greenhouse AC,
eingeladen. Nicht zu vergessen David Saam am Akkordeon (einer der rührigen Köpfe der aktuellen „neuen
fränkischen Volxmusik“-Szene) und Kate Winslet's Vater Roger nebst Band-Partner Pete Brookes aus
Reading/UK auf „The Penguins Of Notting Hill Gate“.
Aufgenommen wurde mit Frank Molleno von Missouri in dessen Lone Star Studio in Nürnberg sowie mit When
Skipjack Tripped-Chef Zattl Löffler im Micropal Studio. Gute Wahl. Da konnte also schon beim Sound nicht
allzuviel daneben gehen. Das riecht schwer nach einem intensiven Indie-Rock-trifft-Singer/Songwriter-Album in
dem man sich verlieren kann. Ein tiefer Blick in das Mikro-Universum des Herrn Mäkkelä. Ein Album dem man
anhört das es langsam gewachsen ist. Gereifte 12 Tracks die sowohl textlich als auch musikalisch trotz aller
Abwechslung nie den Blick aufs wesentliche verlieren.
Im Herbst 2009 wird es dann auch nach einigen Sommer-Festivals eine Club-Tour zusammen mit den finnischen
Labelmates Karoshi Lovers geben.

Anspieltips:

01 Penguins Of Notting Hill Gate Mäkkelä 3:31
feat. Pete Brookes and Roger Winslet of Bidgie Reef & The Gas

07 Saturday Song Mäkkelä 3:40

08 Simple Birdsong Mäkkelä 2:31
feat. David Saam

12 Kahden Viikon Mies M. Haavisto 5:20
feat. Laura Ryhänen

(Quelle: wantokmusic.de)

(Roger Rey)
  

Lisberg Høgni

Lisberg Høgni - hare! hare!
(2008, Tutl)
Soeben auf dem färöischen Label "Tutl" erschienen; das neue Album "hare! hare!" von Høgni Lisberg.
Sein erstes Solo-Album "Most Beautiful Things" (2003) war ein ruhiges, stimmungsvoll-intimes Singer-/Songwriter-Album, welches schon ein grosses Versprechen für die Zukunft des damals 21-jährigen war.
Das 2005 erschienene "Morning Dew" beinhaltete dann Popmusik-orientiertere Songs, welche auch live das Publikum begeistern konnten.
Jetzt, 2008. Der färöische Junge ist erwachsen geworden. Er wohnt mit seiner Familie im pulsierenden Kopenhagen. So auch seine Musik: moderne, mitreissende Pop/Funk-Songs. Mal laut - mal leise, erinnert das neue Material stellenweise an Ben Harper, oder Lenny Kravitz. Also nicht verwunderlich, konnte er in letzter Zeit auch schon im Vorprogramm von Künstlern wie Paolo Nutini, oder Badly Drawn Boy, deren Publikum mit seinen Live- und Songwriter-Qualitäten begeistern.

(Roger Rey)
  

Jóhannsson Jóhann

Jóhannsson Jóhann - Fordlandia
(2008, 4AD)
Mit "Fordlândia" hat der Isländische Musiker (Apparat Organ Quartet) und Komponist Jóhann Jóhannsson ein Werk geschaffen, das sich uneingeschränkt der "Modernen Klassik" zuordnen lässt, jedoch ohne den "Nicht-Klassik-Hörer" auszuschliessen.
Melancholische Stimmungen werden von, teils fast kitschig-schönen, Streicherarrangement getragen. Dezent eingesetzte, elektronische Elemente erinnern Stellenweise an orchestrierte Sigur Rós-Parts und an Filmmusik.
Genau der richtige "Soundtrack" für kühle, neblige Herbst- / Winterabende.
(Roger Rey)
  

Micke from Sweden

Micke from Sweden - Waiting for the End
(2008, Nordic Notes)
Micke from Sweden (auch bekannt als Micke Lohse, der Orgelspieler der Schwedischen Band "Atomic Swing") hat für sein 2. Album wieder Janove Ottesen vom Kaizers Orchestra als Produzenten gewinnen können.
Die Lieder auf "Waiting for the End" hat er hauptsächlich für seine Frau, für seine Katze "Ziggy" und den Serienmörder in seiner Nachbarschaft komponiert...!!!
(Roger Rey)
  

Disco Ensemble

Disco Ensemble - Magic Recoveries
(2008, Vertigo)
Mit "Magic Recoveries" ist es den vier Finnen (Miikka Koivisto - Vocals, Keys, Mikko Hakila - Drums, Lasse Lindfors - Bass und Jussi Ylikoski Guitar)
gelungen, die Energie ihres Punk/Metal-Stils in einprägsame Songs einzufügen. Mutig und spannend auch die verschiedenen
Elemente, von New Wave-, über Elektro-, bis hin zu Filmmusik-artigen Sounds, die sie spielend und spielerisch einfliessen lassen - ohne dass es gesucht oder fremd wirkt; Disco Ensemble haben sich weiterentwickelt und sind sich Treu geblieben.
(Roger Rey)
  

Animal Alpha

Animal Alpha - You pay for the whole Seat, but...
(2008, Racing Junior)
Endlich ist es erschienen; das zweite Album der Norwegischen Band Animal Alpha.
Als erster Song fand nochmals "Bundy" seinen Platz. "Bundy", der Song, der schon für zwei "PSP2"- Games verwendet wurde und der ihnen
zu beachtlicher Aufmerksamkeit verhalf. Danach folgen die neuen Songs. 8 sind es an der Zahl. Und diese acht haben es in sich...
Treibend, rockig, und noch etwas härter als der Vorgänger, ist "You Pay for the whole Seat.." schon durch Agnete Kjølsrud's unverkennbare Stimme
ein gelungenes Nachfolge-Album einer Band, von der man in Zukunft noch vieles hören möchte.
(Roger Rey)
  

Kaizers Orchestra

Kaizers Orchestra - Maskineri
(2008, Petroleum Records)
Der Album-Titel "Maskineri" bedeutet übersetzt "Machinerie".
Und diese Maschinerie rumpelt schon seit einigen Jahren von Norwegen durch die ganze Welt!
Für ihr viertes Album haben sie sich zum Ziel gesetzt, neben dem bekannten, eigenen Stil, neue Elemente einfliessen zu lassen.
Das in Berlin aufgenommene Album wirkt etwas düsterer; nicht ganz so eingängig wie der Major-Label-Vorgänger "Maestro", ist aber noch vielseitiger und birgt jede Menge Überraschungen, die sich einem aber erst nach mehrmaligen Durchgängen erschliessen.
(Roger Rey)
  

Teitur

Teitur - The Singer
(2008, )
"I always had the voice and now I am a singer ... I sing about my loneliness and in return they thank me."
Mit dieser Songzeile aus dem Stück "The Singer", hat Teitur sich- und seine Musik gleich selber am treffendsten beschrieben.
Er ist aber auch ein grossartiger Songwriter und Geschichtenerzähler.
"The Singer" ist nach "Poetry & Aeroplanes" (2003), "Stay under the Stars" (2006) und dem sehr eindrücklichen, auf färöisch gesungenen Album "Káta hornið" (2007), Teitur's viertes Album in 5 Jahren.
Für dessen Aufnahme, zog sich Teitur mit den Musikern im Oktober nach Gotland, einer Insel vor der Küste Schwedens zurück und nahm das Album auf dem Anwesen einer schwedischen Prinzessin aus dem 19. Jahrhundert auf, das im Sommer als Hotel genutzt wird. Zu dieser Jahreszeit ist es aber ein stimmungsvoller, windgepeitschter, irgendwie verlassen wirkender Ort der Ruhe; ähnlich wie er es von seiner Heimat, den Färöern, gewohnt ist. Die teils bedrohlich wirkende Stille, die karge Schönheit der teils schroffen Landschaft, das "sich klein fühlen" in Anbetracht der Grösse- und der Kraft der Natur und die Lebensfreude an jedem sonnigen Tag. Alle diese Eindrücke und seine Erlebnisse als umherreisender Musiker, machen "The Singer" zu einem vielseitigem Singer-/Songwriter - Album, mit viel nordischem Charme.

(Roger Rey)
  

Johnossi

Johnossi - All they ever wanted
(2008, Universal)
Nach dem bemerkenswerten Erfolg ihres Debut-Albums und unzähligen Konzerten haben sich John und Ossi endlich wieder in's Studio verzogen, um das Nachfolge-Album "All they ever wanted" einzuspielen. In Gröndal (einem Vorort von Stockholm) wurden die 10 Songs in nur 8 Tagen eingespielt. Damit ist es ihnen gelungen, ihren energiegeladenen, kraftvollen Livesound einzufangen.
"All they ever wanted" ist ein mitreissendes Rock'n'Roll - Album geworden, das grosse Lust auf die bevorstehenden Konzerte macht.
(Roger Rey)
  

Dico Tina

Dico Tina - Count to ten
(2008, Universal)
Vor kurzem ist das neue Album „Count to Ten“ von Tina Dico in der Schweiz erschienen. Das Album enthält zehn wunderschöne Songs, welche einem zum Träumen und Relaxen einladen. Das meiste sind Balladen – was jedoch nicht heisst, dass das Album mit der Zeit langweilig wird.
Ganz im Gegenteil: Tina Dicos kraftvolle Stimme, begleitet von Gitarre und dezent eingesetzen Streichern, verzaubert den Zuhörer.
Eine gekonnte Mischung aus Pop, Folk und ein wenig Country – angereichert mit einem Hauch Melancholie: die ideale CD für graue, verregnete Tage…

Tina Dico: „Viele der Songs von „Count To Ten“ sind auf der Tour entstanden, wobei ich mich mehr auf das Songschreiben konzentriert habe. So hatte ich meistens die Texte auch eher als die Musik dazu. Dabei ist auch ein gewisser Wesenszug von mir in die Lyriks geflossen, der Versuch immer vorwärts zu gehen, nicht stehen zu bleiben, auch wenn man das Gefühl hat, das nichts mehr geht.“
(Anita Steck)
  

Little Dragon

Little Dragon - Little Dragon
(2007, Peacefrog)
Little Dragon sind drei bärtige Jungs und eine aparte Halbjapanerin aus Göteborg, die einen eiskalt in ihre Fantasiewelt irgendwo zwischen Tradition und Zukunft beamen. Die schwedische Band spielt auf ihrem gleichnamigen Debütalbum Little Dragon entspannten Elektropop. Vom ersten bis zum letzen der zwölf Lieder nimmt einen der kleine Drachen gefangen.

Das Album sei wie eine Stadt mit Leuchtreklame, Neon, Liebe, Einsamkeit und Technologie, erklärt Yukimi Nagano. Sie und ihre Bandmitglieder Håkan Wirenstrand (Keyboard), Fredrik Källgren Wallin (Bass) und Erik Bodin (Drums) verbinden in wunderschöner Schlichtheit Soul mit Elektroklängen.

Die tiefen Bässe, schönen Vocals und poppigen Keyboardmelodien verschmelzen zu einem coolen wie berührenden Sound. Die Stimmung, die Little Dragon transportiert, changiert wie die Haut eines Chamäleons. Melancholische Weltfremdheit wie bei Sigur Rós wechselt sich ab mit verspielten Pop-Hits, die nach The Knife klingen.
Mal singt Sängerin Yukimi mit tieftrauriger, rauer Stimme "No love left for you", dann geht es wieder beschwingt weiter wie in der zukünftigen Single "Constant Surprise". Als Tochter einer Amerikanerin und eines Japaners wuchs Nagano mit Folk und R'n'B auf. Das klingt noch heute nach. Freunden der Electric Jazz Band KOOP wird die Stimme übrigens bekannt vorkommen, die auf "Little Dragon" träumerisch Geschichten vorträgt.

Das hat auch die Kritiker begeistert und so gewann Little Dragon im letzten Quartal 2007 den Preis der Deutschen Plattenkritik.

(Quelle: www.laut.de)


(Anita Steck)
  

Antero Raimo Ja Ovet

Antero Raimo Ja Ovet - Ihre schönsten Humppa Hits
(2008, Nordic Notes)
Antero Raimo ja Ovet (ja = und – Ovet = Tür) sind in der finnischen Humppaszene keine unbekannten mehr (Humppa ist ein Tanz in Finnland – ähnelt unserer Polka). Feierten sie doch 2007 ihr 10jähriges Bandjubiläum. Höchste Zeit auch eine Auge nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz zu werfen, denn nur in Finnland zu spielen war dann etwas langweilig. So beschloss man, fast das komplette Album ihrer Best of CD zum 10jährigen auch gleich in Deutsch einzuspielen. Nicht das man denkt, Antero Raimo ja Ovet haben nur die Texte übersetzt, nein, auch wurden die Songs zu 90% neu eingespielt, da man seit Eläkeläiset weiß, dass man in den deutschsprachigen Ländern einen „Zacken“ zulegen sollte.
Herausgekommen sind 15 Songs, 10 in deutscher Sprache, 5 in ihrer Muttersprache, die einen zum Humppatanzen regelrecht nötigen. Mit Gitarre, Trompete, Mandoline, Harmonika, Schlagzeug, Bass, Geige, Marimba und Akkordeon gibt es Humppa satt.
Die Texte handeln wie aus dem Leben gegriffen. Kein typisch deutsches „gejammer“ von Liebe, Verlassen, Verlangen, Unverständnis. Mal ganz ehrlich, was geht es uns eigentlich an, warum sie/er verlassen wurde?!

Der Opener „Das Fett muss weg“ trifft dann schon den Nagel auf dem Kopf. Sind nicht nur viele Finnen etwas beleibter, nein, auch in Deutschland hat man das Problem mit der Körperfülle. Wenn man sich an den Text hält und sich zu dem Song auch rhythmisch bewegt, sollten die einen oder anderen Pfunde purzeln.
Danach darf man am Alltagsleben eines Mannes teilhaben. „Ich bin Klasse“ verkörpert den modernen, erfolgreichen Mann. Frau wird es freuen.

Wen es interessiert was Ferkel so in Finnland machen, sollte sich „Das Saunalied der Ferkel“ nicht entgehen lassen.

Des weiteren geht es um Blaubeeren sammeln, Sachertorte, die Entspannung am Sonntag und etwas, dass wir alle den Finnen abschauen sollten erfahren wir in dem Stück „Immer alles locker nehmen“.

Die Hymne für die Europameisterschaft im Fußball bzw. allgemein im Fußball liefert das gleichnamige Stück. Eine Hymne die das Herz jeden Fußballers und Fußballerinnen höher schlagen lässt.
Bei so einem gefühlvoll vorgetragenen Stück verlieben sich gar die Nicht- Fußballer.
(Quelle: www.nordic-notes.de)
(Anita Steck)
  

Kaada

Kaada - Kaada / Patton Live
(2007, Ipecac)
Selbst nach dem zigsten Projekt bleiben Mike Pattons Geräuschexperimente ein Ereignis. Im Angesicht von "Live" fast vergessene Tatsache: Dieser Mann war als Faith No More-Fronter mal Rockstar. Dem stehen die Soundcollagen, die sich der Bay Area-Mann mit dem Norweger Kaada ausgedacht hat, diametral entgegen.
Zelebriert Patton mit Fantômas oder Tomahawk seine brachiale Seite, entstand schon 2004 unter der Ägide des skandinavischen Komponisten und Elektronikers ein atmosphärisch völlig anderes Album: Die vokalen Lautmalereien, rudimentär angelegten Rhythmen, akribisch arrangierten und geräuschvollen Songlandschaften pendeln zwischen Kuriositätenkabinett und schwermütiger Romantik.
Auf dem Roskilde-Festival setzten Patton, Kaada und dessen Band Cloroform ihre akustische Reise später auf der Bühne fort - und hinterließen bleibende Erinnerungen. In vielen Einstellungen der Live-DVD (etwa bei "L'Absent") wird deutlich: Da kreuzten sich die Wege zweier Klangspezialisten mit ähnlichen Vorstellungen. Und diese unterscheiden sich nun mal deutlich von denen des Otto Normalhörer.

Passend zu den effektreichen Klängen, die rockiger und auch rhythmusorienter als auf Konserve kommen, wurde der Auftritt in düsteren und schwarzweißen Bildern festgehalten (im Promosheet ist von Film Noir-Atmosphäre die Rede). Der geringen Ausleuchtung zum Trotz erlebt man Konzertdramaturgie und Bühnenkommunikation hautnah mit. Und wird belohnt: mit einer Bühne voll elektronischer Gerätschaften und akustischer Instrumente, fehlerfreiem Spiel und einer extrem transparenten Abmischung.

Immer wieder versteht es Patton, die Zeltbesucher mit glasklarer Popstimme zu fesseln, wenn er von Geräuschproduktion oder choralhaften Ausscheifungen ("Pensée Des Morts") auf gesungenen Text umschaltet. Bei "Seule" scheint sein Organ, getragen von Pedal Steel-Melodie und Synthieline, einsam über der See zu schweben - besser kann man die Bedeutung des Adjektivs "einsam" nicht in Tönen ausdrücken.

Abgründe und Wohlklang sind auf beeindruckende Weise eins geworden, als das Septett nach knapp 50 Minuten die Bühne verlässt. Das Live-Konzert allein rechtfertigt die DVD - umso löblicher, dass man Kaada, Patton und Co. noch eine knappe Viertelstunde beim intimen Proben zum Gig beobachten kann. It's all about the music.
(Quelle: www.laut.de)
(Anita Steck)
  

Kalli

Kalli - While the City Sleeps
(2007, One Little Indian)
Kalli, der Sänger der Isländischen Band Without Gravity hat mit "While the City Sleeps" sein erstes Solo-Album veröffentlicht. Wie schon bei Without Gravity leben die Songs von seiner treffsicheren Art, Stimmungen zu schaffen. Die Songs sind fein und passend instrumentiert, was viel Platz für seine Stimme lässt.
(Roger Rey)
  

Alamaailman Vasarat

Alamaailman Vasarat - Maahan
(2007, Wolfgang Records)
Alamaailman Vasarat (zu Deutsch "die Hämmer der Unterwelt") schlagen wieder zu!
Auf ihrem Album "Maahan" vereinen sie Jazz, Klassik, Klezmer und Rock.
Ein durchaus spannender Mix - aber sicher nicht jedermanns Sache.
An Abwechslung fehlt es auf keinen Fall. Der gekonnte Umgang mit einem nicht unbedingt
alltäglichen Mix an Instrumenten (Celli, Blasinstrumente, Percussions und Harmonium)
garantiert ein ganz besonderes Hörerlebnis. Mal traurig, mal fröhlich - mal schleppend,
mal stampfend.


Wem Kaizers Orchestra, Afenginn und Apocalyptica mittlerweile zu langweilig geworden sind und
jazzigen Elementen nicht abgeneigt ist, der sollte sich das Album "Maahan" unbedingt anhören!
(Anita Steck)

  

Daddy Giljoteen

Daddy Giljoteen - Once They Called Me A Prodigy...
(2007, Nordic Notes)
Daddy Giljoteen bezeichnen ihre Musik als "Actionblues". Auf ihrem Album "Once they called me a prodigy"
sind sowohl Blues- als auch Rock und Rock'n'Roll-Elemente zu finden. Rauhe, rockige, fetzige und energiegeladene
Songs die einem durchaus dazu verleiten könnten, mal wieder das Tanzbein zu schwingen.

Es geht aber nicht nur fetzig zu und her. Zwischendurch ist auch mal ein ruhigeres Stück zu finden - schliesslich braucht's ja beim Tanzen auch mal eine
Verschnaufpause...
(Anita Steck)
  

Thundercats

Thundercats - New Wave
(2007, Nordic Notes)
Die Band ist neu - die Musik nicht... wie der Albumtitel bereits verrät haben sich die Isländer Thundercats dem
typischen New Wave und Electro-Sound der 80er Jahre verschrieben. Einflüsse von Depeche Mode oder The Human League
sind unüberhörbar. Auch wenn der Sound nicht unbedingt neu ist - er hat was. Und zwar den isändischen Touch!
Die Thundercats vermischen altbekannte New Wave-Elemente mit isländischer Experimentierfreudigkeit schaffen so ihren
eigenen individuellen Sound. Mal beat-lastig, mal schräg und manchmal auch einfach traumhaft schön.
(Anita Steck)
  

Valravn

Valravn - Valravn
(2007, Gateway Music)
Endlich ist es soweit. Nach der EP „Krunk“ aus dem Jahre 2005 hat die dänische Electro-Folk-Band Valravn nun ihr erstes Longplayer-Album veröffentlicht.

Valravn haben auf ihrem Album nebst eigenen Songs traditionelle dänische, isländische, schwedische und färöische Themen aufgegriffen und diese mitreissend und modern arrangiert.
Typisch keltische Instrumente werden durch moderne elektronische Elemente gekonnt ergänzt. Tradition verschmilzt mit Moderne. Vergleiche mit Gåte, Garmarna und Hedningarna liegen nahe.


Die Stimme der färöischen Sängerin Anna Katrin Egilstrød erinnert teilweise an Björk, Emiliana Torrini oder an Eivør Pálsdóttir – mal kraftvoll mal dezent eingesetzt.


Der Zuhörer wird auf eine imaginäre Reise ins Land der Trolle und Elfen eingeladen - märchenhaft und doch irgendwie bodenständig und real.


Valravn haben ein grossartiges, stilübergreifendes Album geschaffen, welches sowohl Liebhaber traditioneller Musik als auch Rockmusik-Fans begeistert.

(Anita Steck)

  

Boy Omega

Boy Omega - Hope On The Horizon
(2007, Glitterhouse)
Boy Omega, das ist Martin Henrik Gustafsson. Geboren 1978 im schwedischen Eksjö, benannt nach Martin Chivers, Fußballlegende der Tottenham Hotspurs. Nach einem Beinbruch hing er die Schuhe an den Nagel und verlegte sich auf Gitarre und Songwriting.


Und, Herrschaftszeiten, kann der Songs schreiben! Weit über 200 von diesen lagerten schon vor dem Debüt "I Name You Isolation" (2004) auf seiner hoffentlich gut geschützten Festplatte. Für das neue Album hat er nun zwölf Hymnen komponiert, zu denen man Staaten gründen möchte. Ein ganzes Album voll schier unfassbar anrührendem und wahrhaftigem Songwriting. Die elektronischen Schnipsel, die Gustafsson früher so gerne in seine mit brüchiger Stimme vorgetragenen Folksongs streute, werden wesentlich dezenter eingesetzt.


Stattdessen dominiert ein warmer analoger Sound, ausstaffiert mit opulenten Streich- und Bläsersätzen, akustischen Tasteninstrumen-ten etc. Intime Inbrunst für die ganz große Bühne. "Hope on the Horizon" ist viel mehr ein Band- als ein Soloalbum geworden. Vorhang auf für das Boy Omega Orchester. Für die üblichen Stammspieler Per-Ola Eriksson (Piano, Gitarre, Rhodes), Karin Wiberg (Violine) und Andreas Lassus (Drums, Backing Vocals, dies & das) und die Mitglieder all der anderen schwedischen Bands wie Tiger Lou, Audrey und Irene, die diesmal mitmischten. Bis zu zwölf Leute gleichzeitig sangen und spielten die Stücke ein, auf die Gustafsson seine Stimme setzte, diese Stimme, die so überwältigend Drama, Verwundbarkeit und Melodiösität austarieren kann.


Aufgenommen wurde das Album in Göteborg, wann und wo immer sich in den letzten zwei Jahren zwischen anderen Aufnahmen, Auftritten und Alltag Zeit und Platz ergab. Live im Studio. Ein bis zwei Takes. Fertig. "Hope on the Horizon" marschiert trompetend, fiedeln und klimpernd in eine ganz andere Richtung. Mehr Prunk als Punk. Martin: "Die ganze Zeit im Studio stand unter dem Motto ‚Mehr ist mehr'. Ich hab zu der Zeit auch viel solche Platten gehört. Phil Spector-Produktionen, Broken Social Scene, Blonde On Blonde etc."


Und so wurde "Hope On The Horizon" zu dem glänzenden, facettenreichen Album, das es ist. Ein Songwriting, das an Wahrhaftigkeit und Inbrunst schwerlich zu überbieten ist. Und eine musikalische Ausgestaltung, die so überragend souverän ist, dass wir höchste Hoffnungen hegen. Der strahlende, mitreißende Pop ist vertreten ("Suffocation Street", "Keep That Flame") wie auch (und erst recht) die eher matt schimmernden, flehenden Großartigkeiten, die - jawohl - gefangen nehmen. Lieder wie "Tonight I'm Swimming" oder "True Haven" werden wahrlich nicht alle Tage geboren.

(source: www.glitterhouse.de)

(Anita Steck)

  

Grand Avenue

Grand Avenue - The Outside
(2007, Capitol)
Vergleiche mit Coldplay oder U2 liegen bei der dänischen Band Grand Avenue nahe. Erinnert doch die Stimme von Rasmus Walter
Hansen recht stark an die von Chris Martin.
Mit ihrem neuen Album "The Outside" liefern die Dänen ein melodiöses und gefühlvolles Album. Wer sich selber von der Band
überzeugen möchte kann dies am 9. Dezember im Zürcher Kaufleuten machen. Dort treten Grand Avenue nämlich als Vorgruppe von
Saybia auf.
(Anita Steck)
  

Sigur Rós

Sigur Rós - Heima
(2007, EMI)
Keine andere Band der letzten Jahre schaffte es, so unmittelbare und wahrhaftige Kopfkinomusik aufzunehmen. Immer wieder dachte man: Das geht nicht besser.

Doch es geht tatsächlich: mit "Heima" gibt es 'Sigur Ros' nun zum ersten Mal im Filmformat - und es ist selbstverständlich ein außergewöhnlicher Film geworden. Er ist das Dokument einer zweiwöchigen Konzertreise, die 'Sigur Ros' im Sommer 2006 durch Island unternahmen. In diversen, meistens außergewöhnlichen Locations spielt die Gruppe Lieder aus allen Phasen, viele davon haben die Musiker komplett neu arrangiert, damit sie den Orten gerecht wird. Zu entdecken sind auch zwei neue, exklusive Songs: Das wunderschöne Traditional "A Ferd Til Breidarfjardar 1922", gesungen vom isländischen Dichter Steindor Andersen, sowie "Guitardjamm", aufgenommen und gefilmt in einem gigantischen Öltank ganz im Westen der Insel. "Heima" bedeutet Heimat - und wenn die Musiker in dem Film von "einer immer wieder auftauchenden, unergründlichen Sehnsucht nach Heimat" erzählen, dann zeigen die Bilder sehr schnell, warum das so ist: Der Film fängt die atemberaubende Schönheit des Landes ein und zeigt, wie auch die Musiker der Gruppe diese Heimat immer wieder neu entdecken. Geisterhafte Städte, mystische Kultstätten, gigantische Nationalparks, kleine Kneipen - und schließlich, als Ziel und Höhepunkt der Tour, ein monumentaler 'Sigur Ros'-Gig in Reykjavik: das größte Konzert der Band und der Geschichte Islands überhaupt. Seit der Kinopremiere am 27. September beim Icelandic Film Festival, löst der Film unter den Zuschauern Begeisterung aus.

(Quelle: www.iceland-forum.com)
(Anita Steck)
  

Mando Diao

Mando Diao - Never seen the light of day
(2007, EMI)
14 Monate nach "Ode To Ochrasy" sind den fünf Schweden erneut so viele Hits vom Griffbrett gepurzelt, dass sie am 26.10. ihr neues Studioalbum veröffentlichen. Auf "Never Seen The Light Of Day" toben die Kontraste: Die Melancholie von "Not A Perfect Day", die Trunksucht von "Misty Mountain", die Verzweiflung und Wut von "One Blood" und die wallende Brandung des Titeltracks. "Never Seen The Light Of Day" ist so intro- wie extrovertiert, so intim wie größenwahnsinnig, so sensibel wie alles niederwalzend und damit ein perfektes Abbild dieser Band.

(Quelle: EMI)
(Anita Steck)
  

Carlsson Robin Miriam

Carlsson Robin Miriam - Robyn
(2007, Ministry of Sound)
Carlsson Robin Miriam - Robyn
(2007, Ministry of Sound)
Robyn stammt aus Schweden und landete Ende des vergangenen Jahrtausends rund um den Globus noch ein paar Hits. Doch danach wurde es still um sie, zumindest außerhalb des schwedischen Königreichs. Nachdem sich aber die Stockholmerin der Fesseln des Majors entledigte und ihr eigenes Label gründete, macht sie wieder Lärm. Mächtig Lärm. Das muss auch sein, da in der Vergangenheit zu viele Britneys und Aguileras in die Pop-Suppe spuckten. Nach einem amüsanten Intro, das die Fähigkeiten der Sängerin an der Realität vorbei ausschmückt, poltert "Konichiwa Bitches" präzise mit gebrochenen Beats aus den Boxen. Hier übernimmt die Schwedin die Lobhudelei gleich selbst und lotet Möglichkeiten der Selbsterinnerung aus, um sich der eigenen Stärken an schwachen Tagen bewusst zu werden. Elegant vermeidet die mit dem roten Halsband, in dem Lied auch nur einen Ton zu singen, und zieht sich mit Sprechgesang aus der Affäre. Bei "Cobrastyle" nehmen die elektronischen Einflüsse wie auch das Tempo zu. "I press trigger, I don't press people button" lautet das Mantra und der Bass hämmert nach. Etwas eingängiger mit Gitarre und leichtem Hang zur Hymne gibt sich "Handle Me". Tatsächlich: eine Abfuhr, die besagt, dass die Kragenweite nicht ausreicht, hört man nicht gerne. Anders verhält es sich mit diesem Lied. Die Abservierten sind eh in der Überzahl, und da wirkt es weniger peinlich, wenn alle das mitsingen, was sie sich regelmäßig anhören müssen. Die Qualität guter Popmusik lässt sich häufig an der Art und Weise ablesen, wie altbewährte Sequenzen in die Lieder einfließen. Bei "Video Killed The Radio Star" (The Buggles) und Cindy Laupers "Time After Time" handelt es sich um Titel, auf die sich viele einigen können. Elemente davon tauchen nun in "Be Mine!" auf, das den Zustand eines gebrochenen Herzens schön vertont. "With Every Heartbeat" zwingt die bis dato verwendeten Breakbeats in ein Viervierteltakt-Korsett, die stets präsenten Streicher treiben den Song über die Fläche hinweg in höchste Höhen. Nach diesem Titel verwundert nicht, dass ausgerechnet "Who's That Girl?" folgt. Hier legten The Knife mit Hand an - spätestens seit "Silent Shout" sollten die ebenfalls schwedischen Zwillinge auch in Elektropopgefilde vorgedrungen sein. Die eingängige Nummer ruft gerade genug Erinnerungen an "Heartbeats" ins Gedächtnis, dass einem warm ums Herz wird. Vor die atmosphärischen Klavierballade hat Robyn das treibende "Crash And Bone Girl" und das nicht minder druckvolle "Robotboy" gesetzt. Der Gesang driftet in Gehauche ab, was sicherlich wieder die Kritiker der ersten Stunde auf den Plan ruft, die seit über zehn Jahren überzeugt kundtun, dass Robyn nicht singen könne. Während die einen also immer das gleiche Lied anstimmen, biegt die mit dem roten Halsband auf die Zielgerade ihres vierten Albums ein. "Should Have Known", eine Art R'n'B-Soul-Pop mit deplatziert wirkendem Glockenspiel (wie eigentlich in vielen R'n'B-Soul-Pop-Stücken), ist leider ein kleiner Ausrutscher, der recht schnell auf die Nerven geht. Der Schlusstitel "Anytime You Like" rettet dann jedoch das Ende und schmeißt sanft raus. "Robyn" ist eine fast vollkommene Platte. Für Techno zu soft, für Hip Hop zu harmlos, für Rock zu belanglos, aber für Pop genau richtig. (Quelle: laut.de)

(Roger Rey)
  

Seabear

Seabear - The Ghost That Carried Us Away
(2007, Morr)
Der 24-jährige Isländer Sindri Már Sigfússon hat mit Unterstützung einiger Isländischer Musiker ein Album geschaffen, das sich irgendwo zwischen Benni Hemm Hemm und Sufjan Stevens einorden lässt.
Zusammen mit Gudbjörg Hlin Gudmundsdóttir (Geige, Gesang) und Orn (Gitarre, Lapsteel)
gründete Sindri Már Sigfússon die Band Seabear in Reykjavik, Musiker von besagten Benni Hemm Hemm und auch von Sigur Rós haben mitgeholfen, den gewünschten Soundteppich durch Glockenspiel, Banjo und Harmonika zu komplettieren.


(Roger Rey)
  

Eivør Pálsdóttir

Eivør Pálsdóttir - Mannabarn
(2007, Tutl)
Gleich zwei neue Alben sind von Eivør Pálsdóttir vor kurzem erschienen. „Human Child“ und das färöische Pendant „Mannabarn“. Die beiden Alben wurden in Irland mit irischen Musikern eingespielt. Der irische Einfluss kommt teilweise ziemlich stark zur Geltung. Die Alben sind aber dennoch eher im Bereich Pop als im Folk oder Jazz anzusiedeln. Eivør Pálsdóttir beweist einmal mehr, dass sie eine hervorragende und einzigartige Stimme hat. Der letzte Song ist Eivørs jüngeren Schwestern Elisabet und Elinborg gewidmet. Sie dürfen auch beim Refrain mitsingen – was allerdings etwas gewöhnungsbedürftig tönt.
Es scheint als ob die junge färöische Sängerin ihre definitive Stilrichtung noch nicht gefunden hat. Jedes Album birgt neue Überraschungen. Man kann nie sagen, in welche Richtung es gehen wird. Einmal ist es ein eher jazziges Album, dann wieder traditionell, teilweise rockig oder gar avantgardistisch und die beiden aktuellsten Veröffentlichungen könnte man in das Genre Pop einordnen. Eine „Schubladisierung“ ist nicht möglich. Wie wird wohl das nächste Album tönen? Wir dürfen gespannt sein...

(Anita Steck)
  

Eivør Pálsdóttir

Eivør Pálsdóttir - Human Child
(2007, Tutl)
Gleich zwei neue Alben sind von Eivør Pálsdóttir vor kurzem erschienen. „Human Child“ und das färöische Pendant „Mannabarn“. Die beiden Alben wurden in Irland mit irischen Musikern eingespielt. Der irische Einfluss kommt teilweise ziemlich stark zur Geltung. Die Alben sind aber dennoch eher im Bereich Pop als im Folk oder Jazz anzusiedeln. Eivør Pálsdóttir beweist einmal mehr, dass sie eine hervorragende und einzigartige Stimme hat. Der letzte Song ist Eivørs jüngeren Schwestern Elisabet und Elinborg gewidmet. Sie dürfen auch beim Refrain mitsingen – was allerdings etwas gewöhnungsbedürftig tönt.

Es scheint als ob die junge färöische Sängerin ihre definitive Stilrichtung noch nicht gefunden hat. Jedes Album birgt neue Überraschungen. Man kann nie sagen, in welche Richtung es gehen wird. Einmal ist es ein eher jazziges Album, dann wieder traditionell, teilweise rockig oder gar avantgardistisch und die beiden aktuellsten Veröffentlichungen könnte man in das Genre Pop einordnen. Eine „Schubladisierung“ ist nicht möglich. Wie wird wohl das nächste Album tönen? Wir dürfen gespannt sein...

(Anita Steck)
  

Saybia

Saybia - Eyes on the highway
(2007, EMI)
Nun ist es endlich soweit – das dritte Album der dänischen Band Saybia ist erschienen. Seit ihrem Debutalbum „The second you sleep“ haben sich Saybia auch Dank ihrer grossartigen Auftritte als Vorgruppe von A-ha einen grossen Bekanntheitsgrad – auch ausserhalb Dänemarks und Skandinaviens – geschaffen. Das neue Album „Eyes on the highway“ enthält nebst den typischen Balladen auch einige rockigere Songs. Die Songs „Godspeed into the Future“, der Titelsong „Eyes on the Highway“ und “Romeo” haben durchaus Hitpotential. Letzterer erinnert stark an ihre norwegischen Kollegen von A-Ha. Saybia beweisen einmal mehr, dass sie grossartige Songs schreiben und arrangieren können.


Anspieltipps:

- Godspeed into the Future

- Eyes on the Highway

- Romeo

- Gypsy

- A way out

(Anita Steck)

  

Slowpho

Slowpho - HI-FI Sounds for Young Norwegians
(2002, Beatservice)
Nicht nur für junge Norweger, sonder für alle die gute elektronische Musik gemischt mit luftigen Jazz-Elementen mögen, haben Sängerin Hilde Drange und Christian Watkins ein perfektes Album aufgenommen.
Spätestens seit Nils Petter Molvaer, Bugge Wesseltoft, Kings of Convenience und eben Slowpho werden alle wissen, auf welch hohem Niveau im hohen Norden musiziert wird.

(Roger Rey)
  

Nergaard Silje

Nergaard Silje - Nightwatch
(2003, Emarcy)
"Night Watch" ist das 8. Album der norwegischen Sängerin Silje Nergaard. Begleitet wird sie unter anderem von: Tord Gustavsen, Harald Johnsen und Jarle Vespestad (auch bekannt als Tord Gustavsen Trio, welches im April dieses Jahres mit "Changing Places ein hervorragendes Album bei ECM veröffentlichte).
Auf "Night Watch" bewegt sich Silje Nergaard spielerisch zwischen Jazz- und Popmusik gepaart mit einer Menge nordischem Charme.

(Roger Rey)
  

Clickhaze

Clickhaze - Clickhaze EP
(2002, Tutl)
Eine der spannendsten CD’s die uns von den Färör-Inseln erreichten.

Besonders Sängerin Eivør Pálsdóttir, die auch schon beim „Grand Prix d’Eurovision de la Chanson“ mitgemacht hat, zeigt hier ihre Vielseitigkeit.

Nordisch düster, werden Trip Hop – Pop-Einflüsse in einer Qualität vorgetragen, wie sie zuvor nur von Björk oder Sigur Rós bekannt waren. Leider hat sich die Band im Jahre 2003 getrennt.

(Roger Rey)
  

Saybia

Saybia - The Second you Sleep
(2002, EMI Records)
In ihrer dänischen Heimat konnten Saybia schon einige Preise und Auszeichnungen entgegennehmen.
Bei uns machten sie zum ersten Mal am 2. Oktober 2002 als Vorgruppe von A-ha auf sich aufmerksam. Das Konzertpublikum war begeistert. Vergleiche mit Coldplay, Travis aber auch A-ha waren zu hören!
Ihr nächstes Konzert im Zürcher "abart" am 27. November 2002 war schon ausverkauft. Zahlreiche Auftritte an Festivals folgten...
(Roger Rey)
  

Björk

Björk - Medúlla
(2004, Polydor)
Für ihr sechstes Solo-Album, hat sich die zierliche Isländerin Björk wieder zum Ziel gesetzt, Neues zu schaffen. „Medúlla“ – ein Album der Stimmen und Stimmungen.
Hierfür hat sie sich innovative und experimentierfreudige Musikerkollegen gesucht – und gefunden.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit, ist eine stimmige (im wahrsten Sinne des Wortes) Platte, die teilweise mehr unter Kunst als unter Musik eingeordnet werden könnte.

(Roger Rey)
  

Delaware

Delaware - ...and everything reminds me
(2003, Sony Music)
Die norwegische Stadt Drammen gehört zu den meist verachteten Städten Norwegens, die sich auf die Papierindustrie des letzten Jahrhunderts gründet. In dieser Stadt, mit den riesigen Fabrikfassaden und grauen Steinmauern, befindet sich auch die älteste Brauerei Norwegens. Gutes Bier und eine triste Umgebeung waren schon oft Inspirationsquelle für gute Musik. So auch bei Delaware. Musikalische Inspiration dürfte von Muse, New Order und Coldplay kommen. Melancholische Indie-Pop-Rock- Hymnen, mit wunderschönen, 2-stimmigen Gesangsparts versehen, verleihen „...and everything reminds me“ Hit-Potential.

(Roger Rey)
  

Clawfinger

Clawfinger - Life will kill you
(2007, Nuclear Blast)
Vor kurzem ist das neue Clawfinger-Album “Life will kill you” beim Label Nuclear Blast erschienen. Nach ihrem leider eher wenig beachteten 2005er Album „Hate yourself with style“ besinnen sich Clawfinger wieder mehr zurück zu ihren Wurzeln.

Erinnerungen an die Erfolgsalben „Deaf dumb blind“ oder „Use your brain“ kommen auf. Auch wenn vieles an vergangene Crossover-Tage erinnert ist das Album modern und zeitgemäss. Dies beweisen auch die Verkaufszahlen. Mit einem Einstieg auf Platz 15 in die Schweizer Hitparade beweisen die Schweden, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

Die Songs auf „Life will kill you“ sind im allgemeinen sehr gut gelungen. Zak Tell beweist, dass er nebst seinem typischen Sprechgesang auch wirklich singen kann. Die Songs sind melodiöser als auf den vorgängigen Alben. Ein Schwachpunkt des Albums ist jedoch leider genau der Titelsong „Life will kill you“. Dieser wirkt banal und ein bisschen fantasielos – aber bei Live-Konzerten eignet er sich sicher bestens zum „mitgröhlen“.


Alles in allem ein gelungenes Album – allerdings nicht ganz so hart wie „Hate yourself with style“.

Clawfinger besuchen im Oktober die Schweiz – einen Konzertbesuch können wir wärmstens empfehlen!

(Anita Steck)

  

The Broken Beats

The Broken Beats - In the Ruin for the Perfect
(2007, Buback / Indigo)
Die Geschichten über die dänische Band The Broken Beats sind einfach zu schön, um sie nicht zu erzählen. Sei es auf der 'Stubnitz', einem stylisch-heruntergekommenen Schiff im Rostocker Stadthafen oder dem kleinsten Hinterhofclub in irgendeinem Provinz-Kaff. Ein Konzert der Dänen gleicht immer einem feucht-fröhlichen Familientreffen. Zuerst wird an der Theke vorgefeiert, gerne auch mit Maultrommel und Mundharmonika, dann geht's leicht angeschwipst die Bühne rauf, um sich nach drei Stunden verschwitzt in den Armen zu liegen und den Brüdern und Schwestern im Geiste herzerwärmende Liebesgeständnisse zu machen. Das mag kitschig klingen. Doch dies sind die magischen Konzertmomente, die The Broken Beats so sympathisch machen.

Der Mann, der dieses Sammelsurium an kreativen Musik-Nerds zusammenhält, heisst Kim Munk und hat eine Gabe: Er kann einfach keine schlechten Songs schreiben. Egal, ob er sich irgendwo in den sonnigen Siebzigern, der furztrockenen Wüste oder auf seinem eigenen kleinen Soundplaneten herumtreibt. Alles, was er mit seinem nöligen Soulorgan intoniert, verwandelt sich in wunderbar-verqueren Pop, dem wir andächtig lauschen.

Dabei waren The Broken Beats schon am Abgrund angelangt. Irgendwann nach "Them codes... them codes" stand Munk, dem stellenenweise zwei Dutzend Musiker auf die Bühne folgten, alleine da. Sein Bandprinzip "Anything goes" löste sich in einem Chaos aus Liebeskummer und zerfetzten Instrumenten auf. Doch Munk scheint das Leben, trotz aller gebrochenen Töne, in all seinen Facetten zu lieben. "In the ruin for the perfect" ist zwischen Umzugskartons entstanden und hat von den Tiefschlägen des Lebens profitiert. Dass The Broken Beats auch im Jahr 2007 eine Klasse für sich sind, beweisen nicht zuletzt die räumlichen Differenzen ihrer Mitglieder. Munk oxidiert in Hamburg vor sich hin, während sich der Rest über Kopenhagen, Aarhus und Berlin verteilt.

"Weight of words" lässt das Munksche Klangraumschiff in die Atmosphäre treten, thront gedankenverloren über den Wolken, flüstert himmlisches Gewisper gen Erde und läutet das Drittwerk mit einem perfekten Popsong ein. Der "Breakbeat song" groovt sich spätestens nach dem zweiten Hören zum potentiellen Sommerhit, zu dem man tanzen und abspacken will. "Essentials" feiert das Leben in bester Beach-Boys-Manier und "Black fire" entpuppt sich nach klavierverhangenem Beginn als ein berstender Wüstenrocker der Marke Queens Of The Stone Age. "In the ruin for the perfect" sprüht vor Ideen und hakenschlagenden Melodien. Die Grenzen zwischen Himmel und Hölle werden hier anhand von Mädchenchören, Streichern und Gruselstimmen neu vermessen. Das zehnmütige Titelstück beginnt mit Vogelgezwitscher und einer traurigen Gitarrenballade, bis Munk nach den Worten "The silence speaks for itself" den Übergang zu einer gö ;ttlichen Arie einläutet. Da sind gerade mal drei Minuten verstrichen, und die nächsten Breaks warten bereits. Auf die Tränen des Glücks bei den Konzerten darf man sich jetzt schon freuen.
(Quelle: Steffen Meyer für www.plattentests.de)

(Roger Rey)
  

Lyytinen Erja

Lyytinen Erja - Dreamland Blues
(2006, Ruf Records)
Dreamland Blues; das neue Album der Finnischen Blues-Lady.
Nach der erfolgreichen "Blues Caravan- Tour" mit Aynsley Lister und Ian Parker veröffentlicht Erja Lyytinen nun ihr internationales Solo-Debut-Album.
(Roger Rey)
  

Johnossi

Johnossi - Johnossi
(2006, V2)
John Engelberg und Oskar "Ossi" Bonde haben eine Band. John schreibt Songs, spielt dazu Gitarre, während Ossi dem Ganzen mit seinem Schlagzeug mächtig Feuer unterm Hintern macht. Und weil die beiden zu zweit Musik machen, mit Gitarre und Schlagzeug, und aus einem Land nördlich der Ostsee stammen, liegt es nahe, den Begriff "Die schwedischen White..." - STOP! Nichts könnte falscher sein. Viel besser ist die Erklärung, die der Drummer parat hat: "Johnossi ist das, was passiert, wenn John und ich zusammen Musik machen. John und Ossi haben sich gesucht und gefunden. Zwei Musiker, die sich so gut ergänzen, daß es dem Zuhörer fast Angst macht. Auf der einen Seite John, der Songs schreibt, die zum Sterben schön sind. Die Dir Schauer den Rücken runtertreiben. Die Dich breit grinsen lassen. Oder eben alles auf einmal. Dem gegenüber sitzt Oskar am Schlagzeug und findet immer dem richtigen Takt, weiß, wann er treiben darf und muß, wann Zeit ist für ein paar verspielte Kapriolen. Oder eben, wann nicht. Wäre John etwas unbescheidener, wäre er nicht auf die Idee gekommen, daß diesen großen Songs etwas fehlen könnte. Und wäre Oskar ein bißchen einfallsloser, hätte er ihnen nichts hinzuzufügen gehabt. Johnossi rocken und rollen, fauchen und schnauben, tänzeln und schweben durch eine Welt aus Songperlen, die auf den ersten Blick ganz gewöhnlich scheinen, doch dann beim näheren Hinschauen eine Tiefe haben, in die man versinken möchte. Mal hört man britische Schule aufblitzen, wenn der "Execution song" an wirklich lange vergangene, große Momente eines Herrn Gallagher erinnert. Meist jedoch sind die Wurzeln im amerikanischen Folk-Schmelztiegel zu suchen, dort, wo gerade etwas Irisches mit düsterem Country verschmilzt. Ein ganz anderes Highlight hingegen setzt "Man must dance": Hier hat man das wunderbare Gefühl, einem Jack Johnson zu lauschen, der nach dem Genuß von zwei Kannen starkem Kaffee zum ersten Mal seit fünf Jahren richtig wach ist. Im Refrain wird dann sogar noch der Verzerrer ordentlich aufgedreht - keine Seltenheit auf diesem Album, aber eine gute Inspiration für Hawaiianische Surfer. Das Debüt von Johnossi hat alles, was ein großes Singer/Songwriter-Album braucht: Ein breites Spektrum an Emotionen, tiefer Ausdruck, Direktheit - und natürlich tolle Songs. Außerdem aber haben die Schweden auch die Zutaten für ein klasse Rockalbum an Bord. Druck und Dynamik lassen das manchmal gar nicht so unsperrige Liedgut ganz wie von selbst in den Kopf des Zuhörers gleiten. Man mag überhaupt nicht glauben, daß John und Oskar erst recht kurz zusammen musizieren. So zielsicher, wie sie aufeinander eingehen, müßte man eigentlich glauben, daß sie aus irgendeinem Grund den gleichen Nachnamen tragen. Aber das wäre wieder eine Parallele, die Johnossi überhaupt nicht brauchen. (Quelle: Ruediger Hofmann für Plattentests.de)

(Roger Rey)
  

Ben Pétur

Ben Pétur - Wine for my Weakness
(2006, 12Tónar)
Pétur Ben war bis anhin als Gitarrist bei Mugison tätig und von daher kein ganz Unbekannter mehr. Jetzt zeigt er sein Talent als Musiker und Songwriter auf seinem ersten Soloalbum "Wine for my Weakness", das wunderschöne melancholische Pop-Songs, aber auch lautere, schrägere Töne enthält.
(Roger Rey)
  

Týr

Týr - Ragnarok
(2006, Napalm Rec)
Auf ihrem neuen Album "Ragnarok" präsentieren die Färöer einmal mehr solider, mitreissender Wikinger-Metal.
Wer sich dieses Spektakel Live ansehen möchte: Týr spielen am 29.09. im Salzhaus in Winterthur und am 30.09. im Gaskessel in Bern.
(Roger Rey)
  

Teitur

Teitur - Stay under the Stars
(2006, Playground)
Endlich! Nach langem Warten, ist nun das neue Album "Stay under the Stars" von Teitur erschienen. Nachdem er für das Vorgänger-Album "Poetry & Aeroplanes" schon sehr gute Kritiken erhalten hatte; die Verkaufszahlen aber für den Major Universal Music nicht genügend waren, fand er nun in Edel-Records einen neuen Vertriebs-Partner. Mit etwas weniger Produktions-Budget, dafür vielen guten Ideen und Mikael Blak am Bass, gelang ihm ein eingängiges, und doch berührendes Album.
(Roger Rey)
  

Brun Ane

Brun Ane - Duets
(2006, V2)
Wie der Titel schon sagt, sind diese 10 Songs alles Duette, die Ane in den letzten Jahren aufenommen hatte.
1. "Little Lights" (mit der französischen Band Syd Matters), 2. "Lift me" (mit Sivert Høyem, Sänger der norwegischen Band Madrugada), 3. "Rubber & Soul" (mit dem Färöer Teitur), 4. "This Road" (mit dem Schwedischen Singer/Songwriter Lars Bygdén), 5. "Stop" (Coverversion des Sam Brown-Songs, zusammen mit Liv Widell, Sängerin der Schwedischen Band Don't be a Stranger), 6. "Across The Bridge" (mit der schwedischen Band The Tiny), 7. "Easier" (mit Tingsek aus Schweden), 8. "Love & Misery" (mit Tobias Fröberg aus Schweden), 9. "Such a Common Bird" (mit der Sängerin Wendy McNeill), 10. "Song No. 6" (mit dem Kanadier Ron Sexsmith).
(Roger Rey)
  

Benni Hemm Hemm

Benni Hemm Hemm - Benni Hemm Hemm
(2006, Morr Music)
Das Album von Benni Hemm Hemm beginnt und endet mit ein und demselben Stück, das denn auch den Titel „Beginning End“ trägt. Keine schlechte Idee. Die Trompetenpassagen im Album erinnern an Cardinal, die countrymäßige Atmosphäre hat etwas von Calexico, und außerdem sind eine Prise Lambchop und ein Hauch von Pascals mit dabei. Der 26-jährige Benni weiß genau, dass Reisen die Jugend entscheidend prägt.

Dieses Pop-Folk-Album entstand während einer Spritztour durch Italien und erschien im vergangenen Jahr beim Label Reykjavik Smákökurnar und kommt nun dank des Labels Morr Music auch außerhalb der Heimat des Sängers auf den Markt. Benni Hemm Hemms perfekt arrangierte Minisinfonien von der Insel sind wunderbar angenehm und wirken wie ein Tapetenwechsel.
(Quelle: www.arte.tv)
(Roger Rey)
  

Thunderbear

Thunderbear - Thunderbear
(2006, Morningside Records)
Der Under Byen Komponist Thorbjørn Krogshede hat für sein erstes Nebenprojekt diverse neue Elemente vermischt. Hier treffen oppulente Streicher-Arrangements auf kratzige Gitarren. Marimbas und Bassklarinette auf lärmige Geräusch-Kulissen. Das Ganze tönt, als treffe die Musik von Eric Satie auf Bands wie "Godspeed You Black Emperor", "Sigur Ros" oder "Mogwai"
(Roger Rey)
  

Various DVD

Various DVD - Screaming Masterpiece
(2006, Soda)
Auf dieser DVD wird die vielfältige Musikszene eindrücklich und spannend beleuchtet. Dank Konzert-Ausschnitten und Interviews werden viele Informationen vermittelt, ohne einen "Schul-Fernsehen"-Charakter zu erhalten. Dank Musikern wie:
AMÍNA, BARÐI JÓHANNSSON, BJÖRK, EINAR ÖRN BENEDIKTSSON, EIVÖR PÁLSDÓTTIR, HILMAR ÖRN HILMARSSON, MÍNUS, MUGISON, MÚM, NILFISK, QUARASHI, SIGUR RÓS, SLOWBLOW, STEINDÓR ANDERSEN, SUGARCUBES, TRABANT, usw. bietet Screaming Masterpiece jede Menge gute Musik.
(Roger Rey)
  

Midnight Choir

Midnight Choir - Waiting For The Bricks To Fall
(2003, Glitterhouse)
Lust auf einen Spaziergang in die Dunkelheit? Die vier Herren von Midnight Choir schwelgen auch auf ihrem fünften Album in tiefen Gefilden. „Into the dark I go” raunt Paal Flaata gleich zu Beginn. Und trifft mitten ins Herz. Allein ist man einsam, Liebende sind meist am Zweifeln und im Zweifelsfall ohnehin getrennt. Tränen fließen ungehindert, Sehnsucht verzehrt. Abwesenheit von Schmerz als Höchstes der Gefühle. Nicht umsonst warnt das Booklet, „some of the emotions displayed in the music may not be suitable for everyone“.
Musikalisch bleiben die Norweger sich zwar grundlegend treu, es warten aber dennoch viele kleine Soundfeinheiten auf ihre Entdeckung. So dürfen im Hinterhof von „Mrs. MacDonald“ ein paar Leute plaudern und in „Long Time Ago“ erheben sich die gar himmlischen Stimmen des preisgekrönten akademischen Chores der Tone Tomsic Universität aus Ljubljana.

Nach dem vielschichtigen und mehrfach preisgekröntem „Amsterdam Stranded“ (Album des Jahres, Rockband des Jahres, Spellemanpris – das norwegische Pendant zum Grammy), verblüffte „Unsung Heroine“ mit wesentlich eingängigeren Songs, aber gleichermaßen grandiosem Sound. Nach über zwei Jahren folgt nun endlich das neue Album und nicht nur den Fans dürften Steine vom Herzen fallen. Das Warten hat sich mehr als gelohnt, die Nordländer legen ihr Meisterstück vor, die wohl beste Vereinigung von Pop-Pathos und erhabenem Klangwerk in ihrem bisherigen Schaffen. Vertrackt, elegant und seltsam schön.

Kein Wunder, schließlich gab es eine gute Portion illustrer Unterstützung mit Artpop Erfahrung: Die überirdischen Streicher- und Chorarrangements stammen von Tim Friese-Greene, Engineer war Phill Brown, am Schlagzeug saß Lee Harris. Sich somit einen Großteil von TalkTalk ins Studio zu laden, war eigentlich nur ein folgerichtiger Schluss, geizte die Presse bisher doch nicht mit Vergleichen zwischen Midnight Choir und der britischen Band. Produziert und mitmusiziert hat wiederum Walkabouts Chef Chris Eckman.

So ergeben sich trotz vielschichtiger Instrumentierung und kunstvollen Verzierungen Songs von betörender Weite. Üppig, aber nie überladen, schwere Akkorde in schwerelosem Sound. Mit Lauten gemalt und deshalb auch unbedingt laut zu hören.

Ihre innige Verbindung zu höheren Sphären verdankt die Platte nicht zuletzt dieser unglaublichen Stimme. Hach ja. Paal Flaatas Gesang umweht unsere Ohren wie ein Vorhang aus schwarzem Samt. Mal als sanftes Streicheln, dann umhüllt er uns ganz und gar. Und gibt, wenn er sich hebt, den Blick frei auf ein Land jenseits der Abenddämmerung. Definitiv Heimat der Schattenseite der Romantik und idealer Aufenthaltsort für Nachtschwärmer und andere traurige Traumtänzer.

Mir erzählte mal jemand, er wolle bei seiner Beerdigung unbedingt Musik von Midnight Choir spielen lassen. Ich sage, lasst uns das hören so lange wir noch leben. Um dann genüsslich dahin zu schmelzen...
(Quelle: www.glitterhouse.de)
(Roger Rey)
  

Lampshade

Lampshade - Let's away
(2006, Glitterhouse)
„Come, let's away; the strangers all are gone.“ (1. Akt, 5. Szene, Romeo and Juliet)
Hingabe und Seele sind die Schlüsselbegriffe zum besseren Verständnis Lampshades. Eine der Indie-Bands, die zu größten Hoffnungen Anlass gibt: Hohe Wiedererkennbarkeit, grandiose Spannungsbögen, die feenhafte Stimme Rebekkamarias, die wirklich dynamischen Arrangements und, und, und. Auch: Die geistvolle, indes nicht vergeistigte Herangehensweise. „Ganz was Besonderes. Die sind groß!“ flüstert man sich zu.

Das zweite Album Lampshades ist das Produkt verschiedenartiger Einflüsse. Da die Musiker 2005 mehr unterwegs waren als zu Hause (sie bereisten auf ihrer Tour neun verschiedene Länder) und Zuhause für die eine Hälfte der Band Dänemark und die andere Hälfte Schweden bedeutet, wurde „Let’s Away“ zum größten Teil während ihrer Touren geschrieben und in den verschiedenen Clubs in Berlin, Amsterdam oder Oslo geprobt.

Die meisten Songs des Albums verfasste die charismatische Sängerin Rebekkamaria, die sich hier souverän von dem ewigen Björk-Vergleich löst und mit ihrer grandiosen Stimme mehr Luftsprünge und Salti vollführt, als Maria Callas am Trapez. Rebekkamaria singt auf „Let’s Away“ nicht nur in Englisch, sondern auch mal Dänisch und Schwedisch und erzählt von Liebe, Trennung, Leid und Hoffnung, inspiriert von William Shakespeares Romeo und Julia, dem Theaterstück, das dem neuen Album zugleich den Titel gab. Klassisch auch das Artwork, das die Band in Kleid und Anzügen zeigt, wie einfache Land-Menschen auf dem Weg zum Frühlingsfest. Vor 100 Jahren. Viele der Songs handeln noch von Kälte und den Wirren des Herbstes, doch was auf dem Vorgänger „Because Trees Can Fly“ neben den ruhigen Momenten die eruptiven Alternative-Rock-Attacken waren, sind hier ausgelassene Freudentänze und Ausbrüche der Hoffnung. Man meint zu hören, wie die Gemeinschaftserfahrung des Tourlebens und die Kraft, die man aus dem Miteinander schöpfen kann, den Willen liefert, nach vorne zu blicken, und mit dem Anderen seine Zweifel und Ängste zu vergessen. Freunde wie Lampshade wünscht man sich in einem kalten Winter und bei dem folgenden Frühlingsfest auch immer gerne an seine Seite.

Aufgenommen wurde „Let’s Away“ in den Lydkraft Studios in Odense, Dänemark, produziert haben Bassist Johannes Dybkjær Andersson und Rene Jørgensen und gemastert wurde das Album von John Golden, der z.B. schon für Sonic Youth an den Reglern saß. Am Gesang wird die Band unterstützt vom amerikanischen Singer/ Songwriter Damian Jurado, der außerdem den Song „Tonight I Will Retire“ zum Album beigesteuert hat.
(Quelle: www.glitterhouse.de)

(Roger Rey)
  

Ai Phoenix

Ai Phoenix - I've been gone - Letter one
(2004, Glitterhouse)
Ein Album von betörender Schönheit - zugänglicher, eine Idee weniger spröde als noch auf „The Driver Is Dead“ oder „Lean That Way Forever“ ohne ein Jota ihres so typischen Charmes eingebüßt zu haben. Hauchzarte, wunderschöne Melodien, gebettet in weiter reichende Instrumentierung. Patrick und Mona teilen sich nun die Gesangsparts. Verschiedentliche Vergleiche mit Mazzy Star, den Cowboy Junkies, Young Marble Giants, diversen neuseeländischen Bands der späten Achtiger oder Leonard Cohen wurden als Referenz benutzt – ihr introvertierter, hoch-suggestiver aber schimmernder Slow-Pop verdient sich jedoch eigene Meriten. Monas und Patricks zurückhaltender Gesang, eingebettet in wahrlich geschmackssichere, zurückhaltend pure Songs, entwickelt ureigenen Charme.
Da setzt es reichlich Momente, in denen man sich selig lächelnd fallen lässt, sich aller Unbill dieser Welt entledigt - indem man einfach versinkt, seufzend eintaucht in etwas so, nunja, SCHÖNES, das ob seiner puren, wahren Ausstrahlung abwechselnd frösteln und fiebern lässt. A little funny yet a little spooky. Goldene Harmonie liegt über „I’ve Been Gone – Letter One“, ein perlmuttglänzender Nebel allerdings auch. Eine Charakteristik, die Schönheit und Wahrheit nicht durch wohlfeilen Wohlklang zu ersetzen sucht – hier hat es abgrundtiefe Gräben, in die man unweigerlich fällt, weich fällt. Mehr als nur betörend. Beautiful.
(Quelle: www.glitterhouse.de)

(Roger Rey)
  

Ai Phoenix

Ai Phoenix - Lean that Way forever
(2002, Glitterhouse)
Es gibt Momente, in denen man sich selig lächelnd fallen lässt, sich aller Unbill dieser Welt entledigt - indem man einfach versinkt, seufzend eintaucht in etwas so, nunja, SCHÖNES, das ob seiner puren, wahren Ausstrahlung abwechselnd frösteln und fiebern lässt. So ging es uns, als wir erstmals AI Phoenix hörten. Und so geht es uns noch.
AI Phoenix sind ein Trio aus Bergen, Norwegen. Seit 1997 aktiv, ist "Lean That Way Forever" ihr drittes Album, das erste ausserhalb ihres Heimatlandes. Dort erreichen sie schon mal Platz 5 der Charts und Labelmate St Thomas ist ihr größter Fan.

So pastellfarben wie das Cover sind auch ihre kleinen Lieder. Keine vertrackten Songstrukturen, sondern düster-schimmernde Slow-Pop-Geschichten, die ihnen verschiedentlich Vergleiche mit Mazzy Star, den Cowboy Junkies oder Leonard Cohen einbrachten.

An fünf verschiedenen Orten, über den Zeitraum von zwölf Monaten mit wechselnden Gastmusikern eingespielt, ist "Lean That Way Forever" bewusst ... ja was jetzt ...poppiger? Nicht wirklich, aber in Songstruktur und Arrangements weniger reduziert. Patrick Lundberg, auch Songschreiber der Band, teilt sich mit der flüsternden Mona Mork nun paritätisch den Gesang - "Mork" heisst "dunkel" auf Norwegisch, übrigens.

Goldene Harmonie liegt über "Lean That Way Forever", ein perlmuttglänzender Nebel allerdings auch. Eine Charakteristik, die Schönheit und Wahrheit nicht durch wohlfeilen Wohlklang zu ersetzen sucht - hier hat es abgrundtiefe Gräben, in die man unweigerlich fällt. Liegt es daran, dass Mona auf einer Bergen vorgelagerten Insel mit gerade mal 60 Einwohnern lebt? Auf der sie Leiterin einer Schule mit acht Kindern ist? Daran, dass Drummer Bosse Litzheim Theologie studiert? Was ist es, dass sich da manchmal wie eine Melange aus Two Dollar Pistols und Portishead, manchmal wie eine bittersüße Pastell-Version von Smog anfühlt? Das Nico, Bonnie "Prince" Billy oder die Young Marble Giants verjüngt in die Moderne beamt? Schwerlich fassbar ist es allemal, und mehr als nur betörend. Und einfach nur: Beautiful.
(Quelle: www.glitterhouse.de)

(Roger Rey)
  

Ai Phoenix

Ai Phoenix - The Driver is Dead
(2002, Glitterhouse)
Da war doch was... genau. Neulich erst, im Mai, erschien zur allgemeinen Verzückung „Lean That Way Forever“. Ein Album von betörender Schönheit - wie aus dem Nichts tauchte das norwegische Trio Ai Phoenix auf und beeindruckte durch hauchzarte, wunderschöne Melancholie.
Aber schon for „Lean...“ war die Band aktiv: Nach ihrem `97 Debüt „Film“ fand Ai Phoenix bei Racing Junior (auch Label von St. Thomas) eine skandinavische Heimat, im Jahre 2000 folgte dort „The Driver Is Dead“.

„The Driver...“ war und ist nicht nur eine Ansammlung wunderschöner, purer Lieder, es ist vielmehr ein höchstes Lob verdienendes... man muss es so sagen: Werk. Verschiedentliche Vergleiche mit Mazzy Star, den Cowboy Junkies oder Leonard Cohen wurden als Referenz benutzt – ihr introvertierter, hoch-suggestiver aber schimmernder Slow-Pop verdient sich jedoch eigene Meriten. Mona Morks meist dunkel-flüsternder Sprechgesang, eingebettet in wahrlich geschmackssichere, zurückhaltende Songs, entwickelt ureigenen Charme.

Und da Musik von dieser Klasse zeitlos ist (bei „Wishinglot“ hören wir Nico – und das ist ja auch schon eine Weile her), wäre es weißgott eine Schande gewesen, diese (46 minütige) Preziose dem Vergessen anheim fallen zu lassen. Deshalb jetzt zur Entdeckung freigegeben. Wunderwunderschön.
(Quelle: www.glitterhouse.de)

(Roger Rey)
  

Fleshquartet

Fleshquartet - Flow
(1993, WEA)
Lange bevor Apocalyptica gegründet wurden, hatten die Schwedischen Musiker vom Fleshquartet die Idee, klassische Elemente-/Instrumente mit Pop - bzw. -Rock-Elementen zu vermischen. Für das Album "Flow" (1993)wurden sie u.a. von Stina Nordenstam und Clawfinger-Sänger Zak Tell unterstützt.
(Roger Rey)
  

Tolstoy Viktoria

Tolstoy Viktoria - Shining on you
(2004, ACT)
Die Geschichte der Schwedischen Jazz-Sängerin Viktoria Tolstoy begann Mitte der neunziger Jahre, mit ihrem ersten Album mit dem sie einige der Grossen, der schwedischen Jazz-Szene aufhorchen liess. Zwei Jahre später veröffentlichte sie das erfolgreiche, Pop-orientierte Album „För Älskad“, dessen hohe Chart-Platzierung, ihr einen Plattenvertrag bei dem Jazz-Label Blue Note einbrachte. 1997 erschien mit dem Album „White Russian“ - das erste Skandinavische Album bei Blue Note.
Für das neue Album, „Shining of you“ schrieb Esbjörn Svensson die Musik speziell für Sie - Bop und Pop begegnen sich raffiniert.
(Roger Rey)
  

Gustavsen Tord

Gustavsen Tord - The ground
(2005, ECM)
Das Tord Gustavsen Trio stammt aus Norwegen und setzt sich aus Tord Gustavsen (Piano), Harald Johnsen (Kontrabass) und Jarle Vespestad (Schlagzeug) zusammen. Ähnlichkeiten zum Keith Jarrett Trio also schon in der Besetzung, aber auch in der Musik.

Das zweite Album, „The Ground“ ist ebenso lyrisch und verhalten wie das erste, besticht durch organisches Ineinandergreifen von Komposition und Improvisation und durch harmonisches Zusammenspiel. Auch als Band der norwegischen Jazz-Sängerin „Silje Nergaard“ ernteten sie von allen Seiten nur Lob und Beachtung. Das Trio spielt zeitgenössischen Jazz, der einfach klingt und doch soviel Schweiß kostet, denn: jede Note offenbart eine Eleganz, die aus der Tiefe kommt.
(Roger Rey)
  

Høyem Sivert

Høyem Sivert - Ladies and Gentlemen of the Opposition
(2004, EMI)
Der Name Sivert Höyem wird wohl den Wenigsten bekannt sein. Aber die Norwegische Band Madrugada ist sicher einigen schon bekannt.
Madrugada haben sich mit den 3 Alben „Industrial Silence 1999“, „The Nightly Disease 2001“ und „Grit 2002“ ihren Ruf als Insider-Tipp gesichert. Die Mischung aus melancholischem Gesang, gemischt mit schönen Pulp Fiction-artigen Gitarren konnte mehr und mehr Anhänger gewinnen. Auch bei einigen Konzerten in der Schweiz (z.B. Open Air St. Gallen 2002) bewiesen sie ihre Live-Qualitäten.
„Ladies and Gentlemen of the Opposition“ heisst nun das erste Solo-Album von Sänger Sivert Höyem. Ein persönliches, Singer/Songwriter-Album, das von der Stimme und den Stimmungen lebt.
(Roger Rey)
  

Lisberg Høgni

Lisberg Høgni - Most beautiful things
(2003, Tutl)
Eigentlich war der 22 jährige Högni Lisberg der Schlagzeuger der Gruppe „Clickhaze“. Auf seinem Solo-Album beweisst er, dass er als Songwriter, Gitarrist und Sänger sich nicht hinter dem Schlagzeug zu verstecken braucht. Die meisten Instrumente hat er selbst eingespielt und die Texte selber geschrieben. Viel persönlicher kann ein Album kaum mehr ausfallen. Most Beautiful Things wurde in Peter Gabriel’s „Real World-Studios“ von Ben Findlay gemixt.
Musikalisch könnte man sein Soloalbum vielleicht etwas mit John Mayer vergleichen, wobei auch Coldplay-/Travis-ähnliche, melancholische Elemente zu hören sind.

Ganz bestimmt ein Album, dass vielen Anhänger der obengenannten Musikern gefallen könnte.
(Roger Rey)
  

Makrel

Makrel - Wonderland
(2004, Tutl)
Sie sind melancholisch, sie sind hart - zumindest oft - sie sind… nun, einfach emotional und verdammt gut.


Die Faröer gehören zwar zu Dänemark, sind aber, ebenso wie Grönland, autonom. Und Autonomie muss man auch der Musik dieses Fünfers von eben jenen Faröer Inseln zusprechen. Es ist extrem schwer den Sound von Makrel (hießen früher auch mal „Happy?“) zu beschreiben, zu autonom, zu eigenwillig ist das was da schon seit Tagen aus meinen Boxen dringt. „Wonderland“, welches schon das Zweitwerk der Jungs darstellt, lebt von Kontrasten. Da ist auf der einen Seite der melodische, fast eingängige, manchmal gar poppig anklingende Rock, der aber des Öfteren durch urplötzlich eruptierende Gefühlsausbrüche unterbrochen wird; da gibt es den melancholischen, bittersüßen Gesang von Frontmann Ari Rouch, der sich urplötzlich in ein wütendes, verletztes Tier verwandelt und den anklagenden Texten den letzten Schliff verpasst. Und über allem schwebt, sägt und wütet der irgendwie verträumte Gitarrensound von Rasmus Rasmussen. Manchmal hab ich beim Hören der CD gedacht, so hätten The Police geklungen, wenn sie Metal gewesen wären. Und dann gibt es wieder Passagen wie im Instrumental „Opening“, die extrem schwer und düster klingen und an schwärzesten englischen Doom erinnern, nur damit man kurz darauf meint, Elemente von frühem Death Metal in den Gitarren auszumachen. Und doch würde ich Makrel letztendlich nicht als wirkliche Metal Band bezeichnen. Sie sind melancholisch, sie sind hart - zumindest oft -, sie sind…nun, einfach emotional und verdammt gut. Ihr dürftet euch wahrscheinlich schwer tun, die CD irgendwo in Deutschland im Laden zu finden, und ganz sicher nicht bei Saturn, aber über die Homepage des Labels (www.tutl.com) könnt ihr das sehr empfehlenswerte Silberscheibchen für 100 Dänische Kronen erwerben. Und falls ihr vor der Bestellung mehr als meine unzureichende Kritik kennen wollt, dann hört doch einfach in einige mp3s auf der Bandpage www.makrel.net herein. Anspieltipp: Opener und Titellied „Wonderland“. Ich kann gleichnamiges Album nur allen Liebhabern intelligenter Rock Musik, von The Police über U2 bis hin zu Paradise Lost und Tool (ja, elektronische Spielereien gibt es auch ein paar) ans Herz legen. Dafür gibt es auch eine gute Note mit einem Extrabonus für die absolute Eigenständigkeit.
(Roger Rey)

  

Hellacopters

Hellacopters - Rock & Roll is Dead
(2005, Universal)
"Rock & roll is dead." Wie oft hat man das schon gehört? Und wie oft stieg die alte Dame Rock wieder aus der Gruft, ohne jegliche Spur von Altersschwäche zu zeigen? Drei Akkorde und ein paar laute Riffs reichten schon Generationen von dreisten Rotzlöffeln aus, um die Welt oder doch zumindest ein paar Schlüpfer für sich zu erobern. Als vor zehn Jahren der neueste Punk'n'Roll-Wirbel aus Skandinavien losstürmte, waren auch die Hellacopters mittendrin. Und machten wenig anders als heute die abgefeierten Frischlinge von Mando Diao oder vierzig Jahre vorher Chuck Berry.
Es ist also kein Zufall, daß schon der Opener des neuen Albums von Nicke Andersson ähnlich dreist das klassische Berry-Riff aus "Sweet little sixteen" recycelt wie einst die Beach Boys in "Surfin' USA". Aber die Hellacopters surfen nicht. Sie rocken. Mit staubtrockenen Riffs und gut geölten Grooves. Mit breitwandigem Georgel und federnden Powerchords. Und ohne fehlverstandene Hektik.
Wie ihre Kumpels von The Soundtrack Of Our Lives, deren Mattias Bärjed gerne aushalf, wildern sie sich genüßlich durch mehrere Rock-Jahrzehnte. Ein wenig Soul, ein wenig Boogie, ein wenig Blues. Und reichlich stadiontaugliche Melodien. "Murder on my mind" reitet breitärschig in den Sonnenuntergang. "Make it tonight" schüttelt sich die Eingängigkeit wie Schuppen aus den Haaren. Die Gitarren jaulen wie junge Hunde, und Ober-Hive Howlin' Pelle Almquist macht als Gast exakt seinen Job: Er heult.
Trotz der offensiven Nostalgie der Arrangements straft "Rock & roll is dead" seinen Titel beizeiten Lügen. Zwar überlassen die Hellacopters den Schnodder längst anderen, doch gute Songs brauchen eben keine Körperflüssigkeiten. Das süffige "Leave it alone", der staubige Bluesrock von "No angel to lay me away" oder der selbstironische Zusammenhalt von "I'm in the band" wackeln relaxt mit dem Fahrgestell und lassen ungekämmte Brusthaare im Wind wehen. Rock'n'Roll lebt und überlebt in genau solchen Posen und Riffs. Er muß sich nicht ständig neu erfinden. "Nothing terribly new", weiß Anderson Bescheid. Und bringt die Sache damit mal wieder auf den Punkt.

(Quelle: www.plattentests.de)
(Roger Rey)
  

Torrini Emiliana

Torrini Emiliana - Fisherman's Woman
(2005, RoughTrade)
Eine Sängerin mit einmaliger Stimme ist sie und noch dazu eine gesunde Mischung zwischen Diva und sanfter Geschichtenerzählerin. Emiliana Torrini ist eine fesselnde Mischung aus Charme, Unschuld und Reife. Emiliana wurde 1978 als Tochter eines umherreisenden italienischen Gastwirtes und einer isländischen Mutter geboren. Aus dieser Herkunft resultiert Emilianas oben erwähnter Gemüts-Mix. Ihr erstes Album „Love in the Time of Science“ wurde von Roland Orzabal (Tears for Fears) produziert und es gelang dem kreativen Duo, genau dieses italienische Temperament und die isländische Wehmut zu vereinen. Es folgten einige Gastauftritte z. B. bei Kylie Minogues „Body Language“ oder bei „Thievery Corporation“. Das neue Album „Fisherman’s Woman“ ist etwas ruhiger und bietet viel Platz für ihre fesselnde Stimme.
(Roger Rey)
  

Waltari

Waltari - Blood Sample
(2006, Dockyard 1)
Waltari hielten Wort, pünktlich 2 Jahre nach dem letzten Album „Rare Species“ liefert man das jüngste Werk „Blood Sample“ ab. Der Begriff „Werk“ ist hier wörtlich zu nehmen, „Blood Sample“ ist das erste Konzeptalbum der Finnen und kommt mit großzügigen 17 Songs, was in 80 Minuten Spielzeit resultiert. Thematisch liefert es ein Stimmungsbild des heutigen Europa, so sind die Stücke auch einzelnen Ländern gewidmet. Musikalisch versprach man ein Rock Album, und als Fan braucht man sich über diese Aussage wirklich keine Sorgen machen: Auf dem neunten, offiziellen Album gibt es mehr auf die Ohren als auf den letzten beiden zusammen. Mit satten Industrial-Gitarren, finnisch-englischem Text und herrlichem Chorus eröffnet „Helsinki“ diesen eklektischen Trip zwischen Handy-Klingelton, Growls und Breakbeats. „Too Much Emptiness“ erinnert mit seinem Punkfeeling und den Shouts eher an frühere Tage, „Exterminator Warheads“ ist wohl der waghalsigste Stilmix aus Hardcore-Techno, Grindcore und Rap. Derber Metal auch in „New York“, während „Not Enough“ und „Never“ Songs sind, die am ehesten dem jüngeren Waltari-Standard entsprechen. Dieses Album darf aber nicht mit halbherzigem Lob verurteilt werden, Waltari geben auf „Blood Sample“ 80 Minuten wirklich alles, die Stilvielfalt, die von Pop („Julia“), Rap und Reggae („I´m In Pain“) über Drum And Bass („Back To The Audio“) bis hin zu extremem Metal („Exterminator Warheads“) reicht ist wahrlich eine Herausforderung an den Hörer, die es so erst einmal zu durchzittern gilt. Hat man dieses Werk erst assimiliert, dann reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt.

(Quelle: www.tribe-online.de)
(Anita Steck)
  

Sundiver

Sundiver - Hit below the Belt
(2005, Tutl)
Nachdem sich die jungen St. Galler vor 3 Jahren gefunden haben, 2 EP´s veröffentlichten und einige Konzerte gaben, erscheint nun im April 2005 das Debut-Album "hit below the belt" auf dem skandinavischen Label TUTL. Sundiver sind die erste Schweizer Band, die auf diesem Label eine CD veröffentlichen durften. Die Platte erschien in allen nord-europäischen Ländern und natürlich auch in der Schweiz. Um sich ein vollständiges Bild von SUNDIVER zu machen, muss man die Band live gesehen haben, denn nach wie vor definieren sie sich durch ihre schweisstreibenden Liveshows. Druckvoll und direkt. Indierock, gespielt bis zur totalen Verausgabung, mit einem Sänger, der Stellenweise an Robert Smith von The Cure erinnert
(Roger Rey)
  

Bloodpit

Bloodpit - Mental Circus
(2005, Playground Music)
Wenn in der Industrie eine Band unter der Hand im Vorfeld als das nächste große Ding gehyped wird, ist meist Skepsis angesagt, waas die musikalische Qualität des Ganzen angeht. Gleich vorab: bei Bloodpit ist dieses Etikett jedoch vollends gerechtfertigt, vereinen sie doch die Melodiösität von HIM, die Düstere Atmosphäre von Paradise Lost und den brachialen Gitarrensound des Nu-Rock in ihrer abwechslungsreichen und doch sehr homogenen Musik. "Mental Circus" drückt von Anfang an voll auf die Zwölf, wenn das Quartett mit "Bad Echo" dunklen, alternativen Power-Rock zum Besten gibt, der sowohl Gothic-Metal-Mattenschwingern als auch Alternative-Kids zusagen dürfte. Aber auch der Reste des Albums hält, was der Opener verspricht, und die Gruppe bietet das Ganze höchst organisch und gar night glatt gebügelt dar. Glücklicherweise kommen die elf Songs des Albums nicht so überproduziert daher, wie es heutzutage leider immer mehr die Regel ist. "Mental Circus" bietet stattdessen ein erdiges und kraftvoll produziertes atmosphäriches Gitarrengewitter mit mitreißenden Melodien und ordentlich Druck. Da die JUngs darüber hinaus auch optisch eine ganze Menge her machen, steht einem Siegeszug durch die Charts und hallen hierzulande eigentlich nichts mehr imWege. Die musik hat genug Dampf, um denen zu gefallen, die HIM, Negative und Co. als zu weich ablehnen, aber genug Melodie und Hit-Charakter, um fans dieser Gruppen ebenfalls zu begeistern... und einen gehörigen Schuss düsterer Härte hat der Vierer seinen Liedern auch noch verpasst. Das ist ganz große Rockmusik!
(Quelle: Zillo)
(Roger Rey)
  

Nordenstam Stina

Nordenstam Stina - The World is Saved
(2004, V2 Records)
Es gibt nur eine passenden Jahreszeit um ein Album von Stina Nordenstam zu veröffentlichen - das ist der Herbst.
Für ihr sechstes Album auf dessen Cover, die nordische Elfe wieder recht düster wirkt, gilt dies genauso.
Vielleicht liegt es daran, dass sie auch beim Album Nr. 6 noch viele nicht kennen und Ruhm und Ehre ausbleiben werden.
Am nächsten dran war sie noch mit "Little star", dem Beitrag zu Baz Luhrmanns "Romeo & Julia"-Neuverfilmung.
Es könnte auch daran liegen, daß Stina Nordenstam Interviews lieber abbricht als zuende führt und ihr Gesicht lieber verbirgt als zeigt.
Auch auf "The world is saved" flüstert sie lieber süßlich vor sich hin, unaufhaltsam, wie ein kleines Mädchen, das nachts alleine durch den Wald läuft und sich durch den Klang der eigenen Stimme die Angst nehmen möchte.

(Roger Rey)
  

Under Byen

Under Byen - Det er mig der holder traaerne
(2005, SPV)
Was Björk in Island macht, das machen Under Byen in Dänermark.
Immer auf der Suche nach neuem, entstehen Songs, teilweise auch nur Fragmente, in denen sie ihren eigenen, unentdeckten Klang- teppisch ausbreiten. In dänischer Sprache flüstert Sängerin Henriette Sennenvaldt, ihr Gesang wandelt wie in Trance von kindlich Naiv zu hintergründig morbid. Unterstützt wird sie von einer sieben-köpfigen Band, die vor Elektronischen-Elementen genauso wenig zurückschreckt wie vor Geige oder „singender Säge“
So schwingt in ihrer Musik immer etwas mysteriöses, ungesagtes, ungehörtes mit, das sich unbewusst über dem Zuhörer ausbreitet, ihn einlullt, verzaubert und nicht mehr loslässt.
(Roger Rey)
  

Moneybrother

Moneybrother - To die alone
(2005, Burning Heart)
Ob langsam oder schnell – Moneybrother schreibt die perfekten Songs über Herzschmerz

Burning Heart hat gekämpft und gewonnen. Der letztjährige, zugegebenermaßen unerwartete Erfolg von "Blood Panic" ließ die Majors bei Obermoneybrother Anders Wendin Schlange stehen, doch der entschied sich dafür, erstmal bei "seinem" Heimatlabel zu bleiben. Die Burning Heart-Labelpunks aus dem hohen Norden machten drei Kreuze und beschenken die (Frauen-)Welt nun fast pünktlich zum Frauentag mit dem zweiten Moneybrother-Album.

"To Die Alone" heißt es, doch wer jetzt nordische Schwermut und polarübernächtigte Traurigkeit erwartet, der sei hiermit enttäuscht. Der Titel lockt - wie "Blood Panic" eigentlich auch - auf die falsche Fährte. Der Wuschelkopf mit dem Hundeblick hat sein Winning Team kaum verändert, und man kann es ihm nicht verdenken. Moneybrother steht auch auf dem zweiten Album noch für pompösen Pop mit hier und da einem Spritzer Disco-Appeal.

Was man gleich zu Beginn gehörig ins Gesicht gedrückt bekommt. Der Opener "They're Building Walls Around Us" geht gehörig in die Beine und erfüllt eine ähnliche Funktion wie "Reconsider Me" auf "Blood Panic". Damals war es die Verneigung vor Bruce Springsteen, heuer sind es die Bee Gees. Auffallend: der Moneybrother hat seine Affinität zu orgiastischem Streichereinsatz gepflegt.

Doch auch der zweite Track, "It Ain't Gonna Work", erinnert an den Aufbau des Erstlings, folgte dort doch die großartige Schmonzette "It's Been Hurting All The Way With You Joanna" auf den Opener. Sogar die Thematik ist die gleiche. Die Streicher geraten so langsam ins Schwitzen, ob in langsamen Schiebern wie "Nobody's Lonely Tonight" und "I'm Not Ready For It, Jo" (ist das schon wieder Joanna?!) oder in der Midtempo-Nummer "I'm Losing", die klassischen Saiteninstrumente sind fast immer dabei. Moneybrother darf das!

Nur einmal geht er richtig aus sich raus. Mit dem direkt in die Hüfte fahrenden "My 'Lil Girl's Straight From Heaven" protzt "To Die Alone" sogar mit klassischem Rock'n'Roll. Man vergisst kurz die Unwägbarkeiten der Liebe, die Moneybrother sonst die Sorgenfalten in die Stirn treiben und die den Hörer bis zum Schluss auch nicht mehr loslassen. Doch ob langsam oder schnell, schmalzig oder im Falsett, Moneybrother schreibt die perfekten Songs über Herzschmerz.
(Quelle: laut.de)
(Roger Rey)
  

Eivør Pálsdóttir

Eivør Pálsdóttir - Trøllabundin
(2005, Cope)
Eivør Pálsdóttir - meist nur Eivør genannt - ist eine erfolgreiche färöische Sängerin und Komponistin. Sie gilt unter Kennern als „färöische Björk“. Sie ist keiner Musikrichtung zuzuordnen. Ihr Repertoire reicht von Jazz über Folk, Ethnopop bis Rock, aber auch Klassik und Kirchenmusik. Dennoch kann sie von ihrem Anspruch her als Jazzmusikerin bezeichnet werden. Eivør Pálsdóttir reiste bereits als 12jährige Solistin eines färöischen Männerchors nach Italien. Mit 13 hatte sie ihren ersten Fernsehauftritt. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie Berufsmusikerin und veröffentlichte im Alter von 17 Jahren ihr erstes Soloalbum Eivør Pálsdóttir. 2002 folgte die erste CD von Clickhaze und eine weitere mit Kristian Blaks Jazzband Yggdrasil und jeweils Eivør als Sängerin. Die Danish Radio Big Band spielt die Kompositionen dieser einzigartigen Frau. Eine wahrhaft traumhafte Produktion einer wunderbaren dänischen Sängerin mit unglaublichem BigBandSound garniert.
(Roger Rey)
  

Afenginn

Afenginn - Retrograd
(2004, Tutl)
Retrograd ist das Debut-Album der Dänischen Band Afenginn. Ihre Musik ist eine energiegeladene, humorvolle und virtuose Mischung aus World Music, Jazz, Rock, usw.Mit viel Witz mixen Afenginn balkaneske Lebenslust mit nordischer Melancholie und reichern das ganze mit spontanen Improvisationen an. Man kann sich vorstellen, wie dieser explosive Mix den Zuhörer/Zuschauer an einem Konzert in seinen Bann zieht
(Roger Rey)
  

Teitur

Teitur - Poetry & Aeroplanes
(2003, Universal Music)
Der 25 jährige Singer/Songwriter Teitur Lassen, ist der erste Musiker der den „grossen“ Sprung von den Färöer-Inseln in’s Pop-Geschäft geschafft hat. Für sein Album „Poetry & Aeroplanes“ konnte er die Plattenfirma Universal Music begeistern.Als Produzent stand ihm Rupert Hine, der schon mit Tina Turner, Suzanne Vega, Saga, Stevie Nicks, usw gearbeitet hat zur Seite. Am Bass ist Pino Palladino (Eros Ramazzotti, Seal, usw.) zu hören. Entstanden ist ein nachdenkliches, romantisches Herbst-Album: Auf der einen Seite karg und etwas kühl, auf der anderen Seite durch geziehlt eingesetzte Streicher-Arrangements auch wieder wohlig warm, spielt und singt sich Teitur gekonnt durch seine Songs.
(Roger Rey)
  

Yggdrasil

Yggdrasil - Yggdrasil
(2002, Tutl)
Jazz oder Folk? Bei vielen Musikern erweist sich das „Schubladisieren“ als ein Ding der Unmöglichkeit. – Und das ist auch gut so. Für das Konzeptalbum über den „Yggdrasil“, den Lebensbaum der nordischen Mythologie, wurden verschiedene Stilrichtungen aus unterschiedlichen Zeiten eingesetzt. Mit Saxophon, Flöte, Bass, Piano und Gesang, nimmt Kristian Blak den Zuhörer mit, auf eine musikalische Reise durch den Norden. Einen grossen Beitrag leistet hierzu auch die Sängerin Eivør Pálsdóttir. Die 22-jährige wurde vom Bayerischen Rundfunk kürzlich als „neuer Stern am Nordischen Pop-Himmel“ bezeichnet. Oft wird sie auch „die Norah Jones des Nordens“ genannt.
(Roger Rey)
  

Tolstoy Viktoria

Tolstoy Viktoria - My Swedish Heart
(2005, ACT)
"Musik ist die Stenographie des Gefühls", so sprach Leo Tolstoy in einer Rede am 12. Juni 1905, fünf Jahre vor seinem Tod. Wenn der Gute geahnt hätte, wie sehr sich dies an der Musik seiner eigenen Ur-Urenkelin hundert Jahre später bewahrheiten sollte, hätte er gewiss aufrichtige Freude verspürt. Denn nichts trifft besser auf die neue Produktion von Viktoria Tolstoy zu, der recht erwartungsvolle Schatten voraus eilten. Nach dem Erfolg ihres letzten Albums „Shining on you“ war man gespannt, wie das neue Album klingen würde. Wie der Titel „My Swedish Heart“ schon sagt, setzt sie sich mit der Musik ihrer Herkunft auseinander. Das beinhaltet neben Jazz auch traditionelle Schwedische Elemente. Vielleicht liegt es daran, dass „My Swedish Heart“ noch viel fesselnder und persönlicher wirkt.
(Roger Rey)
  

22 Pistepirkko

22 Pistepirkko - Drops & Kicks
(2005, )
Finnisch, schräger Garagen-Rock mit nasal-Gesang

Das erste Album der Finnen nach vier Jahren Pause schlägt langjährige Wegbegleiter vielleicht erst mal vor den Kopf. "Drops & Kicks" klingt zunächst wie eine Rückkehr zu den Wurzeln der Band zwischen Punk und Blues. Bei näherem Hinhören aber entfaltet sich ein verborgener Glanz und zeigt sich die Radikalität des Neuanfangs, den die Brüder Asko und P-K und ihr Sandkastenfreund Espe aus dem kleinen, am Polarkreis gelegenen Utajärvi wagten. Von den "Spielereien mit der Groovebox", die Kollege Schade bei der "Rally Of Love" auf Dauer doch langweilten, ist jedenfalls nichts mehr zu hören.

Vielleicht ließen sich die Finnen auch vom Erfolg von The-Bands und Retrorock inspirieren. Immerhin ist in den Credits der Name des Aufnahmetechnikers und Produzenten Stefan Kvarnström genannt, er arbeitete zuvor für Aha, Mel C, Sophie Ellis Bextor, Emiliana Torrini, zuletzt betreute er die Aufnahmen des Franz Ferdinand-Albums. Allerdings schließt "Retro" bei 22 Pistepirkko weder Risikofreude noch Experimentierlust aus, im Vergleich zur oft eher braven Kaiser Franz-Familie kommt "Drops & Kicks" recht wagemutig daher.

Wie um eine Brücke zu den vergangenen Releases zu bauen, verwöhnt im Refrain des Openers noch einmal ein (echtes) Orchester-Tutti in der Klangfülle vergangener Tage, bevor 22 Pistepirkko im zweiten Titel "Rat King" plötzlich klingen wie die Stones zu ihren wilderen Zeiten. Darauf folgen eine weinerliche Ballade ("I Knew"), Garagenrock mit monotonem Gitarren-Delirium ("Space Riding"), ein Popsong mit euphorischem Refrain ("Sister May") und ein krachig nach vorne gehender Rock'n'Roller ("Not So Good At School").

Gemeinsam haben all diese Tracks die typisch schwebenden Pistepirkko-Harmonien und den nasalen Gesang, der schon irgendwie an Neil Young erinnert. Gemeinsam haben sie aber vor allem den sehr trockenen Sound, der bei aller Rauhheit doch auch eine große Wärme ausstrahlt und großen Wert auf 'Natürlichkeit' legt. So ist etwa am Ende von "Hello Sunshine" vereinzeltes Klatschen im Studio zu hören.

Also noch ein Wort zu den neuen Mitstreitern von 22 Pistepirkko: Produziert hat die Scheibe Kalle Gustafsson Jerneholm, im Hauptberuf Bassist bei The Soundtrack Of Our Lives. Vier Stücke ("Hello Sunshine", "X-(WO)Men", "Space Riding" und "Soul Free") sind von John Hanlon abgemischt, dem früheren Neil Young-Tontechniker, der etwa beim Soundtrack "Dead Man" seine Finger im Spiel hatte.
(Quelle: laut.de)
(Roger Rey)
  

Afenginn

Afenginn - Akrobakkus
(2006, Tutl)
Das neue Album der Dänischen Band Afenginn. "Akrobakkus" fängt da an, wo sein Vorgänger "Retrograd" aufghört hatte; bei schier unzähmbarer Energie und Virtuosität.
Das Ganze ertönt noch frecher, noch mitreissender; noch abwechslungsreicher.
Ein pures hör- (& seh-) Vergnügen.
(Roger Rey)
  

Kaizers Orchestra

Kaizers Orchestra - Maestro
(2005, Universal Music)
Einigen wird der Auftritt der verrückten Norweger im Jahre 2004 am OpenAir St. Gallen noch gut in Erinnerung sein. Konnten sie doch mit ihrer frischen Mischung aus Hummpa (Finnischer Polka), Ompa (traditioneller Norwegischer Tanz) und Rockmusik die Menge vor der Sternenbühne begeistern. Dass das Kaizers Orchestra in Norwegischer Sprache singt, lässt das Ganze noch exotischer wirken; trägt aber einen entscheidenden Beitrag zum Charme ihrer Musik bei. Ein weiterer markanter Unterschied zum gängigen, vertrauten Mainstream ist auch der Rhythmus: denn hier herrscht der mitreissende ¾ Takt!
Für alle die, denen die heutigen Hits und Stile zu bekannt und repetiert vorkommen, bietet das Norwegische Orchester bestimmt eine wohltuende Abwechslung.

(Roger Rey)
  

Sigur Rós

Sigur Rós - Takk...
(2005, EMI)
Irgendwie fremd, unterkühlt, entrückt und doch warm und vertraut klingt die Musik der Isländer Sigur Ros.
Hört man die sphärische Musik dieses Quartetts, zweifelt man keinen Moment mehr daran, dass es in Island noch Trolle und Elfenwesen geben muss.
Zarte, teils schwebende Sounds, eine Gitarre die mit dem Geigenbogen zum Singen gebracht wird und die Falsettstimme von Jon Thor Birgisson malen Bilder von Landschaften und eben diesen Fabelwesen.
Ihr neues Album „Takk...“ (Danke) bietet neben schwebenden Orchestralklängen, fein verwobene, kristallklare Stimmen und wird unerwartet von vereinzelt sägenden Gitarren durchbrochen.

(Roger Rey)
  

Gåte

Gåte - Iselilja
(2004, Warner Music Norway)
Nach nur einem Album (Jygri 2003) und einigen Mini-Alben haben es die Norweger Gjermund Landrø, Kenneth Kapstad, Magnus Robot Børmark, Sveinung Sundli und Sängerin und Frontfrau Gunnhild Sundli geschafft, sich einen europaweiten Plattenvertrag zu sichern. Und das, obwohl ihre Musik wenig mit der üblichen Massenware zu tun hat. Zu fest sind fliessen ihre Wurzeln in die Musik ein.(ihre Texte sind in alt-norwegischer Sprache gesungen) Aber vielleicht liegt genau darin die Magie, die diese Band zu versprühen mag. Für ihre kraftvollen Konzert-Auftritte hochgelobt, gelingt es ihnen, mit verzerrten Gitarren, kräftigen Geigen-Einsätzen und treibendem Schlagzeug-Sound ihren musikalischen Wikinger-Kreuzzug auch auf ihrer CD roh und fesselnd wiederzugeben.
(Roger Rey)
  

Mando Diao

Mando Diao - Hurricane Bar
(2005, EMI)
Dass guter Brit-Pop nicht zwingend aus England kommen muss, sondern auch aus Schweden kommen kann, haben Mando Diao schon mit dem Vorgänger-Album „Bring em in“ bewiesen. War dieses aber noch stärker der Rockmusik zuzuordnen, werden auf „Hurricane Bar“ hörbar ruhigere Töne angeschlagen. Wie schon beim 1. Album sind die Anleihen an die grossen „Beat-Bands“ unverkennbarer Bestandteil von Mando Diao’s Musik. Da hört man „Beatles“-artige Melodien oder auch immer wieder die „Kinks“ raus; ohne kopiert zu wirken, in frische Gewänder gehüllt.
Zum „Rock“ vom Erstling, kommt jetzt eine gehörige Portion „Roll“ dazu.

(Roger Rey)
  

Bakken Rebekka

Bakken Rebekka - Is that you
(2005, Universal)
Die Sängerin Rebekka Bakken mit ihrer kindhaft direkten und strahlenden Stimme konnte schon mit ihrem ersten Solo-Album «The Art of how to fall» Erfolge verbuchen. Einigen Jazzfreunden werden aber auch ihre früheren Werke bekannt sein. Als Jazzsängerin bezeichnet sie sich nicht ausschliesslich. «Ich möchte keine Definition dessen geben, was ich bin. Ich bin nur, was durch mich hindurchgeht. Ich tue nur, was ich tun muss.» Schön, dass sie so tolle Sachen wie das Album «Is that you?» machen «muss»..
(Roger Rey)
  

Paatos

Paatos - Kallocain
(2004, Inside out)
„Kallocain“ ist das zweite Album der Stockholmer Band „Paatos“.
Enthielt das Vorgänger-Album noch viele, vertrickte Rhythmuswechsel und Instrumentalparts, die an Progressive-Rock Bands wie „Yes“ oder „Genesis“ erinnerten, legte man beim neuen Album grossen Wert auf Stimmungen.
-Klangfarben statt Soli.
Manche Passagen lassen improvisationsgeladenen Rock der Siebziger aufleben, dann wieder erinnert Sängerin Petronella Nettermalm an Björks nur scheinbar naiven Charme.
Alles klingt somit ein wenig langsamer, surrealer, verträumter und letztlich auch moderner als auf dem Vorgänger-Album – so, als träfen sich Björk und Portishead mit einer 4AD-Künstlerin wie Kristin Hersh zum Stelldichein.

(Roger Rey)
  

Mugison

Mugison - Mugimama is this monkey music?
(2005, 12 Tónar)
Eine berechtigte Frage, die der Isländer Ornelius Mugison im Titel an seine (Mugi-) Mama richtet.
Denn für sein drittes Album hat er sehr viele, eigenwillige Ideen vertont, was einer gewisse „Eingewöhnungs-Zeit“ bedarf, bevor man seine Musik richtig geniessen kann. Mit Leichtigkeit vermischt er Folk-Elemente mit Electro-Sounds, um dann an „Beck“ zu erinnern und (im gleichen Stück) Elemente, die an seine Isländer-Kollegen „Sigur Ros“ oder „Mum“ erinnern einzusetzen. Auch seine Freundin, Runa, unterstützt ihn Tat - (Stimm)-kräftig. Mit feiner Stimme fügt sie sich in die teils schwer zu findenden Song-Strukturen, was das Ganze zusätzlich bereichert.
Sowieso scheint die ganze Mugi-Familie in den Aufnahmeprozess dieses Albums involviert gewesen zu sein;sogar von seinem Grossvater sind einige Wortfetzen enthalten

(Roger Rey)
  

Jonsson Helgi

Jonsson Helgi - Glóandi
(2005, Material Records)
Sein Name verrät schon einiges über seine Herkunft; nicht aber über seine Musik. Zu vielseitig ist das 26-jährige Multitalent.
In Reykjavik geboren, begann er als sieben Jähriger Posaune zu lernen. Mit 19 schloss er dort das „Collage of Music“ ab. Danach studierte er an der Kunst-Universität in Graz. Seit 2001 ist er Teil von "Beefólk", einer in Graz entstandenen Gruppe, die einen alternativ-ambitionierten - und höchst erfolgreichen - Mix aus Folk, Rock, Jazz, Dance und Tango spielt. Für sein erstes Solo-Album „Glaondi“ liess er sich vorwiegend aus der Pop- und Rockmusik inspirieren. Parallelen zu Bands wie Coldplay, Travis, usw. sind unüberhörbar. Doch trotzdem klingt er ganz schön eingeständig. Er hat alle Songs selber geschrieben, singt, spielt Gitarre und Posaune.

(Roger Rey)
  

Efterklang

Efterklang - Tripper
(2004, Leaf Label Ltd)
Der alles entscheidende Augenblick. Der Moment, in dem man erkennt, dass die gerade eingetroffene, unscheinbar wirkende CD einer unbekannten Band etwas ganz Kostbares ist, etwas Aufregendes, Bewegendes. Wieder und wieder taucht man ein in diesen fremdartigen Klang. Man kann sich kaum satt hören.

Ein solcher Schatz ist "Tripper" - jemand, der einen Ausflug unternimmt. Einen Ausflug in ein paralleles Universum, in dem nur die Musik zählt. Efterklang heißt die Band, die dieses kleine Klangwunder vollbrachte. Ihnen eilt der Ruf voraus, gemeinsam mit dem Videodesigner und Filmemacher Karim Ghahwagi eine einzigartige Live-Performance auf die Bühne zu bringen.

Referenzen ihres Tuns muss man nicht lang suchen. Wohl nicht ganz zufällig handelt es sich dabei um eine Art "Skandinavien-Connection". Björk, Sigur Rós und die dänischen Kollegen von Under Byen, die Norweger "Flunk" wären zu nennen, doch vor allem sollte auch das isländische Trio Múm an dieser Stelle erwähnt werden. Denn zu deren verspielten Digitalsinfonien gibt es auf "Tripper" vielleicht die größten Parallelen. Doch die Dänen gehen noch einen Schritt weiter. Ihre Angst vor Oberflächlichkeit zwingt sie immer wieder zur Unterwanderung des Harmoniegefühls ihrer Zuhörer, und genau dieser Aspekt macht "Tripper" zu einer der aufregendsten Neuerscheinungen des Jahres.

So sollen Wirre, verstörende digitale Soundspielereien gleich zu Beginn des Albums Unruhe schaffen. Es klingt, als wäre der Laser des CD-Spielers falsch justiert, oder als drückte jemand permanent den Suchvorlauf. Das Harmoniegefühl des Zuhörers wird unterschwellig, aber gezielt sabotiert. Niemand, so die Botschaft, möge dieses Album als gefällige Hintergrundmusik missverstehen. Der kritische Blick zum Abspielgerät ist gewollt: Überspringst du noch oder singst du schon?

Dabei klingt hier mehr als nur ein wenig von Björks introspektivem Album "Vespertine" nach. Gerade die ersten Titel "Foetus" und "Swarming" arbeiten mit einigen Strukturelementen, die auch Vespertine veredelten: Streichinstrumente, digitales Flimmern und Rauschen - wie aus den Soundcomputern von Opiate, entrückt-sakraler Chorgesang. Auch "Tripper" bedient sich eines grönländischen Frauenchors, und für den eisigen Klang der Geigen sind zwei Musikerinnen des isländischen Amina-Ensembles - berühmt durch seine Zusammenarbeit mit Sigur Rós - und Nils Grøndal (Under Byen) verantwortlich. Insgeamt beteiligte das dänische Sextett vierunddreißig Gastmusiker an seiner ersten Produktion - ein durchaus kalkulierter Widerspruch.

Denn trotz der vielen Beteiligten wirken die Lieder menschenleer. In Wahrheit also hat "Tripper" so wenig von der anheimelnden, umgarnenden Atmosphäre von "Vespertine". Es beschreibt Gefühle und Landschaften voller Ursprünglichkeit, roh, ungezähmt und aufgewühlt. Die feierlichen Chorstimmen, die weinenden Geigen, sonst Zutaten von Sentimentalität und Romantik - unter der Regie der sechs Dänen, ihren digitalen Tricks und allen Konventionen trotzenden Arrangements kehrt sich das Innerste der Kompositionen nach außen, wird zerlegt, seziert und neu zusammengesetzt - bis jeder Bestandteil ungefähr das Gegenteil seiner ursprünglichen Bestimmung bewirkt.

"Tripper" ist ein Album voller Brüche - ein unerklärtes Konzeptalbum, bewusst widersprüchlich, dissonant, radikal und deshalb Weg weisend in seiner Umsetzung.
(Quelle: www.cd-kritik.de)
(Anita Steck)
  

Lampshade

Lampshade - Because trees can fly
(2004, Glitterhouse Records)
Ein Album, majestätisch wie ein Herbststurm und dabei gleichzeitig sanft und warm wie Sommerregen.

In den Tiefen der schwedischen Wäldern erblickte vor einem guten Jahr das Debütalbum der Dänisch-Schwedischen Band Lampshade das Licht der Welt. Jetzt wird es Zeit für die Welt, das Licht dieser Platte zu erblicken.
Benannt haben Lampshade ihr Debüt nach einem Gedicht des dänischen Poeten Martin A. Hansen, selbst von eher traurigem Gemüt. Und so schweben ihre Songs auch in einem Zustand zwischen Melancholie und trotzigem Optimismus. „Brust raus, wenn der Hals auch dreckig ist“, wie mein Papa immer sagte. Mit Hingabe und Seele rockt es hier, das ist ganz was Besonderes. Die werden groß.
Auf „Because trees can fly“ trifft massive, greifbare Wucht auf fragile Empfindlichkeit. In einem Moment noch ruht die Musik, tief und malerisch wie ein nordischer See, doch kurze Zeit darauf dräut es, Gitarren flirren, die Oberfläche des Sees kräuselt sich, und die Musik schwillt zu einem sturmflutartigen Crescendo an, verschafft sich letztlich den benötigten Platz wie der Dammbruch für den Wasserfall.
Lampshade verhandeln die sphärischen Soundflächen wie man sie von Bands wie Godspeed You Black Emperor oder Do Make Say Think kennt ebenso sehr wie die eruptiven Noise-ausbrüche Mogwai’scher Spielart. Sie haben begriffen, dass diese Musik im Lauten wie im Leisen nicht funktioniert ohne die atmosphärische Komponente. Bereits instrumental wären Lampshade ein Erlebnis, wird ihr Grundinstrumentarium doch unterstützt von u.a. Cello, Glockenspiel und wirklich fantastisch eingesetzten, sanft schmeichelnden Bläsern. Doch durch ihre Sängerin Rebekkamaria, die nebenher auch noch diverse Tasteninstrumente der Band bedient, schlagen Lampshade eine völlig eigenständige Richtung ein. Sie ist der rote Faden dieses so facettenreichen Albums. Mit einer an die junge Björk erinnernden, feenhaften Stimme gesegnet, vermag sie es, sowohl als Verstärkung wie auch als Gegenpol der Musik zu fungieren. Trotzig-eigensinnig klingt das, zerbrechlich, aber auch und vor allem märchenhaft schön. Und Lampshade schreiben Songs. Auch wenn sie sich nicht scheuen, um des Liedes willen an der Zehn-Minuten-Marke zu kratzen. Umso erstaunlicher vor dem Hintergrund, dass hier ein einziger Songs vom ruhigen Dahintreiben über das eindrucksvolle Aufbäumen hin zum brachialen Ausbruch alles umfassen kann. Hier liegt eine der großen Stärken der Band: ihre unglaublich dynamischen Arrangements, die der Musik die Dramatik geben, aber auch das Gefüge der Songs zusammenhalten.
Ein Album, majestätisch wie ein Herbststurm und dabei gleichzeitig sanft und warm wie Sommerregen. Kinnlade runter, Daumen rauf.

(Quelle: glitterhouse)



(Roger Rey)
  

Madrugada

Madrugada - The deep end
(2005, EMI)
„Madrugada“ wird in Spanien die „blue hour“ kurz vor dem Sonnenaufgang genannt Jedoch dort wo Madrugada herkommen, nördlich des Polarkreises, bekommt man nicht so viel Sonne ab, was dem Namen eine gewisse Sehnsucht mitgibt. Aber auch eine Stimmung beschreibt, die sich in den Songs wiederfinden lässt. 1999 erschien ihr erstes Album „Industrial Silence“ und erntete schon viel Lob. 2001 dann „The Nightly Disease“ ein ruhiges Album, das zum Teil nur mit Pulp Fiction-artigen Surf-Gitarren begleitet, viel Raum für Sivert Høyems Stimme liess. 2002 „Grit“ war dann eine Art „Sonnenuntergangs-Blues“ mit erdigem Rock’n’Roll. „The Deep End“ verlässt die düsteren Pfade und bricht auf in eine Richtung, die teilweise an die älteren REM-Platten erinnert.
(Roger Rey)
  
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